Nicht nur Dirk Jandura zeigt sich besorgt über zunehmende Bürokratie: Auch die Exportprüfungen, Visafragen oder Unsicherheiten bei Investitionen würden Unternehmen das Leben schwer machen. Volker Treier vom DIHK hält Klingbeils Besuch für dringend erforderlich – gerade weil die aktuelle Weltlage so fragil auf ihn wirkt. Es geht bei der Visite um nicht weniger als den Versuch, mit der chinesischen Führung einen ehrlichen Austausch über kritische Themen wie Exportkontrollen, den Zugang zu seltenen Rohstoffen und die Sicherung globaler Lieferketten zu führen. Auch jüngste Medienberichte (z.B. taz, Zeit und FAZ) verweisen auf die ambitionierte, aber auch riskante Gratwanderung deutscher Wirtschaftspolitik zwischen China-Kritik und dem Wunsch nach konstruktiver Partnerschaft. Auffällig ist, wie oft Politik und Unternehmensvertreter in ihren Aussagen eine gewisse Ernüchterung angesichts schleppender Verfahren und stockender Reaktionen auf politischer Ebene erkennen lassen. Es bleibt abzuwarten, ob Klingbeil auf seiner Reise den erhofften "Frischekick" in die bilateralen Beziehungen bringen kann.