Martin Hikel kontert Kritik nach Ablehnung bei Neuköllner SPD-Wahl

SPD-Landesvorsitzender Martin Hikel stellt sich nach seinem schwachen Ergebnis bei der Bürgermeister-Nominierung in Neukölln den kritischen Stimmen.

heute 05:52 Uhr | 26 mal gelesen

„Am Ende bin ich derjenige, der im Wahlkampf für die SPD in Neukölln den Kopf hinhalten muss“, ließ Hikel im Gespräch mit dem ‚Tagesspiegel‘ durchblicken. Er betonte, dass er ohne eine breite Rückendeckung aus den eigenen Reihen schlichtweg der falsche Anwärter für die Spitzenposition sei – anders sei es für ihn nicht glaubwürdig. Hikel, der als einziger Kandidat ins Rennen ging, holte am Samstag bei der SPD-Neukölln-Delegiertenkonferenz gerade noch 68,5 Prozent Zustimmung. Das sei, nach eigenen Worten, kein solides Fundament für einen echten, überzeugten Wahlkampf. So könne er das Gefühl von Integrität und Ehrlichkeit nicht aufrechterhalten – und das müsse sein Anspruch sein. Steffen Krach, der kommende Spitzenmann der Berliner SPD für die Wahl 2026, zeigte sich verwundert ob Hikels Schachzug. Krach, selbst kurz vor seiner offiziellen Nominierung auf Landesebene, soll die Partei als Spitzenkandidat führen. Hikel selber äußert sich dennoch optimistisch, was Krachs Wahlaussichten betrifft – es könne fast ein einstimmiges Ergebnis werden, scherzt aber mit Blick auf frühere SPD-Erfahrungen: 100 Prozent sollte vielleicht nicht das Ziel sein.

Martin Hikel steht nach dem Streit um seine schwache Nominierung zum Neuköllner Bürgermeisterkandidaten erneut im Rampenlicht. Sein Argument, ohne breiten Rückhalt nicht antreten zu wollen, stößt inner- und außerhalb der SPD auf unterschiedliche Reaktionen: Während einige die Konsequenz respektieren, kritisieren andere den Zeitpunkt und die mögliche Signalwirkung nach außen. Interessanterweise reiht sich die Debatte um Hikel in größere Diskussionen über innerparteiliche Konflikte und die allgemeine Schwäche der Berliner SPD ein; die Personaldebatte überschattet vielerorts die inhaltliche Arbeit, was gerade vor der Abgeordnetenhauswahl 2026 ein heikles Signal an die Wählerschaft senden könnte. Bei den Recherchen zeigen sich Querverbindungen zur Lage der SPD in anderen Bezirken (z.B. Reinickendorf und Friedrichshain-Kreuzberg), wo ähnliche Personalfragen derzeit ebenfalls für Aufsehen sorgen – kein Einzelfall also. Wie aktuelle Berichte z.B. in der „taz“ und bei der „Süddeutschen“ aufgreifen, steckt die Berliner SPD insgesamt in einer Vertrauenskrise, und Debatten über Personal und Haltung prägen das Stadtbild beinahe täglich (siehe Quelle: taz.de / Quelle: sueddeutsche.de). Die Partei steht unter wachsendem Druck, wieder Geschlossenheit und Glaubwürdigkeit herzustellen, nicht nur wegen der anstehenden Wahlen, sondern auch wegen der gesellschaftlichen Herausforderungen – von Migration bis Wohnungsnot. Während einige Akteure die baldige Einigung und Konzentration auf Inhalte fordern, befürchten andere, dass weitere Personalquerelen das Ansehen nachhaltig beschädigen.

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