Deutsches Geschäftsklima sinkt unerwartet

Die deutsche Wirtschaft sieht sich mit einer überraschenden Verschlechterung der Stimmungslage unter den Unternehmen konfrontiert.

24.09.25 10:26 Uhr | 238 mal gelesen

Im September hat das Ifo-Institut einen deutlichen Rückgang seines Geschäftsklimaindex auf 87,7 Punkte festgestellt – nach 88,9 Punkten im Vormonat. Experten hatten allerdings mit einer leichten Erholung gerechnet. Der Rückgang spiegelt eine wachsende Unzufriedenheit der Unternehmen mit ihrer aktuellen Geschäftssituation wider. Zusätzlich wurden die Aussichten für die kommenden Monate skeptischer bewertet, womit die Vorstellungen von einer baldigen wirtschaftlichen Erholung einen Rückschlag erhielten. Im Industriesektor trübten sich sowohl Lagebeurteilung als auch Erwartungen weiter ein, insbesondere mangelte es an neuen Aufträgen. Der im Vormonat aufgekeimte Optimismus bei Produzenten von Investitionsgütern verschwand wieder. Im Dienstleistungsbereich fiel das Klima auf den niedrigsten Stand seit Februar, vor allem im Transport- und Logistiksektor nahm die Skepsis deutlich zu. Handel und Baugewerbe entwickelten sich unterschiedlich: Während der Einzelhandel leicht optimistisch blieb, verzeichnete der Großhandel einen Rückgang. Das Bauhauptgewerbe hingegen zeigte sich nach einem vorherigen Einbruch wieder etwas aufnahmebereiter und blickte zuversichtlicher in die Zukunft.

Die aktuellen Zahlen des Ifo-Geschäftsklimaindex deuten darauf hin, dass die deutschen Unternehmen sowohl ihre gegenwärtige Lage als auch ihre Weiterentwicklung pessimistischer bewerten als noch im August. Eine schleppende Nachfrage sowie globale Unsicherheiten – wie der anhaltende Krieg in der Ukraine, steigende Energiekosten und wachsende Zinsbelastungen durch die geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank – tragen zur Belastung der Geschäftsaussichten bei. Auch die aktuellen Prognosen zahlreicher Wirtschaftsforschungsinstitute bestätigen: Für das Jahr 2024 wird mit einem nur langsamen Wachstum der deutschen Wirtschaft gerechnet. Laut einem aktuellen Bericht des Ifo-Instituts könnten erhöhte Investitionen und eine stabile inländische Nachfrage zukünftige Verbesserungen ermöglichen, allerdings sind kurzfristig keine großen Sprünge zu erwarten. Eine am 26.06.2024 von der Deutschen Presse-Agentur verbreitete Analyse verweist auf eine mögliche Stabilisierung des Geschäftsklimas noch zum Jahresende, sofern die geopolitische und energiepolitische Situation nicht weiter eskaliert.

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