Bundesregierung äußert sich zurückhaltend zu Trumps Anerkennung

Die Bundesregierung reagiert zurückhaltend auf die positiven Äußerungen von US-Präsident Donald Trump bei der UN-Generaldebatte, in denen er Deutschland für einen angeblichen Kurswechsel hin zu fossilen Energien und Atomkraft lobte.

heute 13:53 Uhr | 97 mal gelesen

Regierungssprecher Stefan Kornelius erklärte am Mittwoch in Berlin, man bewerte nicht jedes Detail von Präsident Trumps Rede, dies gelte auch in diesem Fall. Der aktuelle Stand hinsichtlich fossiler Energien und der Atomausstieg Deutschlands sei bekannt und daran halte die Bundesregierung fest: Deutschland beendete die Nutzung der Kernenergie im Jahr 2023. Auf die Frage, wie die Bundesregierung Trumps Kompliment einschätze, betonte Kornelius, Deutschland gehe seinen energiepolitischen Weg entschlossen weiter, unabhängig von äußerem Lob. In seiner Ansprache hatte Trump die europäischen Staaten mit Vorwürfen bezüglich ihrer Energiepolitik und Migrationspolitik konfrontiert, ließ jedoch die deutsche Regierung ausdrücklich außen vor.

Die Bundesregierung bewertet die lobenden Worte von Donald Trump zur deutschen Energiepolitik nicht weiter. Sprecher Kornelius bekräftigte, dass der deutsche Atomausstieg und der Umgang mit fossilen Brennstoffen feststehen, ungeachtet internationaler Kommentare. Die Bundesregierung verfolgt ihren Kurs selbstbewusst weiter und sieht keinen Anlass, Trumps Aussagen zu kommentieren. Zusätzliches Detail: Im aktuellen energiepolitischen Diskurs debattiert Deutschland weiterhin intensiv über einen beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien und die Reduktion von Abhängigkeiten von fossilen Energieträgern. Angesichts der Herausforderungen durch Energiepreise, Versorgungssicherheit und das Erreichen der Klimaziele plant die Bundesregierung weitere Gesetzesänderungen im Energiesektor. Auch international wird Deutschlands Atomausstieg kritisch diskutiert, besonders im Licht der weltweiten Klimaschutzbemühungen und politischer Spannungen in der Energieversorgung – viele Nachbarländer, etwa Frankreich, setzen weiterhin stark auf die Kernenergie.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Im Spiegel wird berichtet, dass die Debatte um Deutschlands Energiepolitik angesichts steigender Energiepreise und neuer geopolitischer Herausforderungen erneut entbrannt ist. Während die Bundesregierung an ihrem Kurs des Ausbaus erneuerbarer Energien festhält, fordern einzelne Politiker und Wirtschaftsvertreter eine Diskussion über die Nachrüstung alter Gaskraftwerke und eine offenere Haltung gegenüber der Kernenergie, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Dabei spielen auch internationale Erwartungen eine Rolle, zumal Europa zunehmend auf eine gemeinsame Energiepolitik drängt. (Quelle: Spiegel)

Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass jüngst unter dem Eindruck anhaltender hoher Energiepreise die Forderungen nach einer Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken wieder zugenommen haben. Die Bundesregierung lehnt dies weiterhin ab und verweist auf die gesetzlichen Grundlagen des Atomausstiegs, während Kritiker auf die Vorteile einer diversifizierten Energieversorgung verweisen. Zeitgleich setzt Berlin auf beschleunigte Netzausbauten und eine stärkere Einbindung von Wasserstofftechnologien. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Auf Faz.net beleuchtet ein Artikel die internationale Wahrnehmung der deutschen Energiepolitik, insbesondere angesichts der Kritik aus den USA und anderen Ländern, die auf eine stärkere Betonung der Kernkraft setzen. Deutschland befinde sich in einer besonders exponierten Rolle, da es einerseits als Vorreiter der Energiewende gilt, andererseits aufgrund der steigenden Strompreise und Unsicherheiten bei der Stromversorgung unter Druck gerät. Die Bundesregierung verteidigt ihren Kurs, plant aber zusätzliche Maßnahmen, um die Klimaziele einzuhalten und die Industrie im Land zu halten. (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung)

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