Wirtschaftsführer fordern Kurswechsel: Unzufriedenheit mit Politik wächst

Führende Wirtschaftsvertreter mahnen die Bundesregierung zu raschen Reformen des Sozialstaats und wünschen sich einen klaren wirtschaftsfreundlichen Wandel.

heute 13:52 Uhr | 77 mal gelesen

Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), äußerte im Gespräch mit dem 'Handelsblatt', dass die Stimmung unter Unternehmern spürbar ins Negative gekippt sei – vor allem wegen fehlender Maßnahmen wie einer Stromsteuersenkung für alle Firmen. Jetzt sei es nötig, kurzfristige und konkrete Entlastungen umzusetzen, statt bei Allgemeinplätzen zu verbleiben. Bundeskanzler Friedrich Merz zeigte in der Bundestagsdebatte Verständnis für die Zukunftssorgen der Betriebe und mahnte zügige Reformen an, ohne die der Sozialstaat nicht zukunftsfähig sei. In einem Treffen mit den Spitzen der vier wichtigen Wirtschaftsverbände (BDA, BDI, DIHK, ZDH) hatte Merz Reformbereitschaft signalisiert, doch Vertreter wie BDA-Präsident Rainer Dulger fordern von der Regierung, den eingeschlagenen Kurs entschlossen weiterzugehen und Sozial- sowie Verwaltungsreformen nicht weiter aufzuschieben. Oliver Zander vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall betonte weiterhin, dass die Wirtschaftsprobleme anhalten und seit 2019 bereits ein Viertelmillion Arbeitsplätze in der Metall- und Elektrobranche verloren gingen. Für ihn ist klar: Nur mit einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft könne auch politische Stabilität gewährleistet werden.

Die deutschen Wirtschaftsverbände verlangen angesichts der angespannten Wirtschaftslage schnell umsetzbare Reformen von der Bundesregierung. Durch die ausgebliebene Senkung der Stromsteuer und stagnierende Entlastungsmaßnahmen verlieren immer mehr Unternehmen Vertrauen in die Politik. Das Wachstum bleibt verhalten, der Standort Deutschland verliert international an Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit, was Experten und Verbände mit dringenden Appellen für soziale und wirtschaftliche Strukturreformen untermauern. Weiterführende Details aus aktuellen Meldungen: Die Diskussion um die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland wird auch durch die jüngsten Produktionsrückgänge und rückläufigen Investitionen verschärft. Laut Umfragen unter deutschen Unternehmen sind die größten Hemmnisse derzeit hohe Energiekosten, ein komplexes Regulierungssystem und eine zunehmende Unsicherheit über die Zukunftsausrichtung der deutschen Wirtschaftspolitik. Internationale Organisationen wie der IWF warnten zuletzt, dass Deutschland seine Produktivität durch digitale Modernisierung und Investitionen in nachhaltige Technologien steigern müsse, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Das Handelsblatt berichtet ausführlich über den zunehmenden Frust in mittelständischen Betrieben. Unternehmer fordern weniger Bürokratie, klar definierte Entlastungsmaßnahmen und eine grundlegende Überarbeitung des Sozialstaates, während die Stimmung in der Wirtschaft weiter sinkt. (Quelle: Handelsblatt)

Die Süddeutsche Zeitung analysiert die steigende Unsicherheit in deutschen Industriebetrieben und verweist auf eine aktuelle Studie, laut der Investitionsbereitschaft im Land auf einem Rekordtief ist – Hauptgründe sind fehlende politische Perspektiven, gestiegene Steuerlast und explodierende Energiekosten. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Auch die FAZ sieht die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gefährdet und betont in Interviews mit Branchenvertretern, dass vor allem langwierige Planungsverfahren und ein Fachkräftemangel den Strukturwandel ausbremsen. Wirtschaftsexperten fordern entschlossene Reformschritte und ein Investitionsprogramm für Innovationen. (Quelle: FAZ)

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