Catcalling ist in Deutschland bislang nicht strafbar, anders als beispielsweise in den Niederlanden oder Frankreich, wo entsprechende Gesetze bereits existieren. Die gesellschaftliche Debatte in Deutschland wird verstärkt von Betroffenenberichten und Initiativen wie 'Catcalls of Germany' getragen, die auf das Problem aufmerksam machen und politischen Druck erzeugen. Der aktuelle Stand in der Bundespolitik zeigt, dass eine große Zahl der Bundesländer gesetzgeberische Maßnahmen gegen Catcalling befürwortet, auch wenn Bedenken hinsichtlich der praktischen Umsetzung und der klaren juristischen Formulierung bestehen. International beobachten auch andere Länder den deutschen Diskussionsverlauf genau, da sich die Frage des Umgangs mit verbaler sexueller Belästigung weltweit stellt.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass Justizministerin Stefanie Hubig betont, es gebe bereits verschiedene Gesetzesinitiativen, doch bestehe weiterhin Uneinigkeit über die genaue Ausgestaltung – während sich zahlreiche Länder offen für Reformen zeigen, bleibt die Frage offen, wie die „Schwelle zwischen unhöflicher Bemerkung und strafbarer Belästigung“ rechtssicher definiert werden kann (Quelle: Süddeutsche Zeitung).
Die Zeit schreibt, dass rechtspolitische Sprecher mehrerer Fraktionen Reformwillen signalisieren, fordern aber eine intensive Debatte und wissenschaftliche Studien, um mögliche Rechtsfolgen präzise zu bestimmen; zudem wird auf die Bedeutung von Präventionsarbeit und gesellschaftlicher Sensibilisierung hingewiesen (Quelle: Die Zeit).
Laut Spiegel Online verweist Bundesjustizministerin Hubig auf positive Beispiele anderer Staaten, in denen Catcalling bereits mit Bußgeldern geahndet wird, und hebt hervor, wie entscheidend ein gesellschaftlicher Konsens gegen verbale Belästigungen sei – zugleich gibt es weiterhin politischen Diskurs über die Balance zwischen Meinungsfreiheit und dem Schutz vor Belästigung (Quelle: Spiegel Online).