In zwei Fällen untersucht die Finanzaufsicht Bafin, ob Mitarbeiter unerlaubterweise spekulative Geschäfte mit AMC- und Gamestop-Aktien getätigt haben.

Das „Handelsblatt“ berichtet in der Ausgabe für Montag, 12. April 2021, über die Antwort auf die kleine Anfrage von Fabio de Masi, Finanzpolitiker der Linken.
Aufgefallen sind die Geschäfte von zwei Mitarbeitern bei der Untersuchung von Mitarbeitergeschäften.

Vier Mitarbeiter haben im Zeitraum vom 1. September 2020 bis 10. Februar 2021 23 Mal Aktien von Gamestop gekauft oder verkauft. Vier Mitarbeiter haben zudem sechsmal Aktien von AMC gehandelt.
Die erste Welle des spektakulären Schlagabtauschs an der Börse zwischen den Hedgefonds und gut organisieren Kleinanlegern, welche die Kurse der Aktie zunächst extrem in die Höhe getrieben haben und diese dann abstürzen ließen, fällt in den untersuchten Zeitraum.

Die Bafin prüft in insgesamt zwei Fällen mit zwei Personen, ob die angezeigten privaten Finanzgeschäfte als spekulativ einzuordnen sind. Dies geht aus der Antwort des Bundesfinanzministeriums (BMF) auf die Anfrage hervor. Aus der Sicht des Bafin wäre dies nicht hinzunehmen.

Für Mitarbeitende von Bafin sind spekulative Geschäfte seit dem 16. Oktober 2020 nicht mehr erlaubt. Geschäfte mit Aktien gelten, laut Auskunft der Behörden, dann als spekulativ, wenn der Ankauf und Verkauf innerhalb von weniger als dreißig Tagen erfolgt und es sich beim Finanzgeschäft nicht um die langfristige Bildung von Vermögen, sondern um kurzfristige Kursgewinne handelt. Der Bafin liegen bislang keine Anzeichen für Insidergeschäfte vor, sodass der Vorfall weniger gravierend sein könnte als derjenige Fall von einem Mitarbeiter, welcher die Bafin im Januar 2020 aufgrund des Verdachts in Bezug auf Insiderhandel angezeigt hat. Die Prüfung von den fragwürdigen Geschäften mit Aktien von AMC und Gamestop sind jedoch noch nicht vollständig abgeschlossen.

Der Abgeordnete der Linken Fabio de Masi hat sich verärgert gezeigt und sagte, von den Beschäftigen der Bafin würden nicht nur Aktien von Wirecard, sondern auch Gamestop gehandelt. Fabio de Masi sagte gegenüber dem „Handelsblatt“, dass die Bafin bereits seit zwei Monaten in zwei Fällen prüfen würde, ob die angezeigten privaten Finanzgeschäfte spekulativ einzuordnen seien. Dies würde weiterhin das hohe Maß in Bezug auf die rechtliche Unklarheit zeigen, so der Finanzpolitiker der Linken.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile