Janosch Dahmen von den Grünen wirft der Bundesregierung und dem Gesundheitsministerium mangelnde Initiative und Verzögerungen bei zentralen Reformen im Gesundheitssektor vor.
Laut Janosch Dahmen, Gesundheitspolitiker der Grünen, ist trotz steigender Beiträge zur Krankenversicherung und erheblicher Ausgaben die medizinische Versorgung in Deutschland spürbar schlechter geworden. Er kritisiert, dass Bürger zwar mehr Geld zahlen, aber weniger Leistungen erhalten. Dahmen bemängelt insbesondere, dass mehr als zehn ausformulierte Gesetze aus der letzten Legislaturperiode, darunter wichtige Maßnahmen wie eine Notfallreform, Digitalisierungsgesetze und ein Hausarztgesetz, bislang nicht angegangen werden, sondern immer weiter vertagt werden. Dies bezeichnet er als verantwortungslos. Obwohl Deutschland zu den Ländern mit den höchsten Ausgaben im Gesundheitsbereich zählt, hinke es bei Lebenserwartung und Versorgungsqualität im internationalen Vergleich deutlich hinterher. Eine aktuelle Meinungsumfrage der Techniker Krankenkasse zeigt zudem, dass fast die Hälfte der Befragten mit dem Gesundheitssystem unzufrieden ist. Dahmen sieht die Ursache in einer ausgabenorientierten Politik und fordert effizientere Mittelverwendung, beispielsweise durch gezielte Regulierung von Arzneimittelpreisen und einen stärkeren Fokus auf Prävention.
Aus Recherchen der letzten 48 Stunden geht hervor, dass die Kritik am Gesundheitssystem namhafte Unterstützung aus Politik und Öffentlichkeit erfährt. Zusätzlich zu Dahmens Aussagen betonen Experten, dass die immer längeren Wartezeiten auf Arzttermine, Pflegenotstand und Probleme bei der Digitalisierung die Versorgung verschlechtern, während politische Maßnahmen ausbleiben. Neue Gesetzesinitiativen zur Verbesserung der Pflege, zur Modernisierung von Krankenhäusern und zur Stärkung der Prävention werden von verschiedenen Akteuren gefordert. Laut aktuellen Medienberichten ist die Debatte besonders durch die steigenden Kosten und zunehmende Unzufriedenheit der Versicherten geprägt. Die Bundesregierung verteidigt sich mit dem Hinweis auf komplexe Abstimmungsprozesse, verspricht jedoch mehr Tempo.
- Die Süddeutsche Zeitung berichtet ausführlich über die steigenden Kosten und die zunehmende Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Sie geht darauf ein, wie das aktuelle Gesundheitssystem durch den wachsenden Fachkräftemangel, Personalausfälle und schleppende Digitalisierung weiter unter Druck gerät. Dabei werden die Forderungen nach dringenden Reformen und effizienteren Strukturen deutlich herausgestellt. Quelle: Süddeutsche Zeitung
- Der Spiegel beleuchtet die politischen Diskussionen rund um notwendige Reformen und den Reformstau im Gesundheitswesen. Der Artikel stellt heraus, dass Minister Lauterbach unter großem Druck steht, weil gesetzliche Vorhaben – von der Rettungsdienst-Reform bis zur Digitalisierung – verschleppt werden, obwohl zentrale Gesetze längst ausgearbeitet sind. Experten und Oppositionspolitiker sehen darin einen klaren Handlungsbedarf, den die Bundesregierung nicht ausreichend adressiert. Quelle: Der Spiegel
- Die FAZ analysiert die Ergebnisse aktueller Umfragen zur Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem und berichtet von einer wachsenden Skepsis in der Bevölkerung. Sie hebt hervor, dass sowohl Ärzte als auch Patienten dringend verbesserte Strukturen und schnellere Entscheidungen einfordern. Zudem werden Vorschläge von Branchenverbänden und Experten für eine effizientere Ressourcenverwendung diskutiert. Quelle: FAZ
Redaktion poppress.de, gkleber
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