Im Zusammenhang mit den Drohungen gegen die Linken-Landtagsfraktionschefin Janine Wissler hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Hessen eine vollständige Aufklärung gefordert. Dabei geht es um den Verdacht, dass von einem Dienstcomputer der Polizei zum wiederholten Mal Drohungen gegenüber Politikern versendet wurden. Sollte sich der Sachverhalt in dieser Form bestätigen forderte die GdP entsprechend harte Konsequenzen.

Wenn „Kollegen dafür verantwortlich sein (sollten), hätten sie in der Polizei nichts zu suchen“, so der GdP-Landesvorsitzende Andreas Grün gegenüber der „Rheinischen Post“ in der kommenden Freitagsausgabe. Der Verdacht liegt nahe, dass über das Polizeiinterne Informationssystem im Vorfeld der Drohungen zugriffen wurde. Diese privaten und nur dort zur Verfügung stehenden Informationen wurden dann zum Verfassen der Drohmail genutzt.
Die Anzahl der Polizisten, die in der Vergangenheit Zugriff auf den betroffenen Computer hatten, ist allerdings noch nicht klar bestimmbar. Hier müssen die Ermittlungen der Polizei noch abgewartet werden. Gerade vor dem Hintergrund der Ermordung des CDU-Politikers Walter Lübcke im vorigen Jahr in Hessen und den jetzt aufgetauchten Drohmails gegen die Linke Politikerin sollte von allen Beteiligten die höchste Aufmerksamkeit diesem erneuten Vorfall entgegengebracht werden. Die Landespolizei stelle diese nach Aussage von Grün deutlich unter Beweis. Nach Meinung von Grün handelt es sich bei diesem Vorfall um einen Einzelfall, aber auch dieser Vorfall ist schon einer zu viel.

Redaktion poppress.de, A-1005145