Studie zeigt: 10.000 Bauplaner fehlen in Deutschland

Für die Umsetzung wichtiger Infrastruktur- und Klimaschutzprojekte gibt es in Deutschland laut einer aktuellen Studie einen drastischen Mangel an fachkundigen Bauplanern.

heute 11:30 Uhr | 104 mal gelesen

Nach einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) fehlen in Deutschland derzeit etwa 10.000 qualifizierte Bauplaner allein für die geplanten Projekte im Rahmen des Sondervermögens für Infrastruktur und Klimaneutralität (SVIK). Die Nachfrage nach Fachpersonal in technischen Berufen rund ums Bauen übertrifft deutlich das Angebot: Zwischen Juli 2024 und Juni 2025 lag das Defizit an Fachkräften nach Schätzungen des IW bei rund 69.000 Personen. Besonders stark wirkt sich der Engpass in der Bauplanung sowie im Tiefbau aus, wo etwa 4.000 Experten fehlen – was insbesondere die Erneuerung von Straßen, Brücken oder Bahninfrastruktur erschwert.

Die IW-Studie empfiehlt, aktiv Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern zu gewinnen, um den aktuellen Fachkräftemangel zeitnah zu mildern. Laut dem IW-Experten Alexander Burstedde besteht zudem dringender Handlungsbedarf für Bund und Bauwirtschaft, um Bauen zu vereinfachen und Kostensteigerungen zu verhindern, da sonst Milliarden aus dem Sondervermögen wirkungslos verpuffen. Zusätzlich zeigen aktuelle Debatten in Politik und Wirtschaft, dass neben gezielter Einwanderung beispielsweise auch schnellere Anerkennungsverfahren ausländischer Qualifikationen und attraktivere Arbeitsbedingungen für Bauplaner gefordert werden; Diskussionen drehen sich zudem zunehmend um die Digitalisierung der Bauplanung und den Ausbau von Fortbildungsmöglichkeiten, um den Engpass nachhaltig zu überwinden.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Laut einem Artikel der 'Süddeutschen Zeitung' schlagen Verbände Alarm, dass wichtige Infrastrukturprojekte durch den Mangel an Bauplanern verzögert werden könnten, und fordern vereinfachte Zuwanderungsregeln sowie gezielte Anreizsysteme für junge Menschen, sich für Bau-Berufe zu entscheiden. Die Bundesregierung arbeitet parallel an einer Strategie für die schnellere Integration ausländischer Fachkräfte. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Die 'Frankfurter Allgemeine Zeitung' berichtet, dass die Baubranche auch unter steigenden Material- und Finanzierungskosten leidet, wodurch viele Aufträge storniert oder zurückgestellt werden – der strukturelle Personalmangel verschärft diese Lage zusätzlich. Digitale Tools und Automatisierung werden als Teil der Lösung angesehen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und Effizienz zu steigern. (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Ein ausführlicher Bericht der 'Zeit Online' analysiert, wie die wachsende Kluft zwischen Angebot und Nachfrage an Baupersonal insbesondere den Ausbau klimafreundlicher Infrastruktur gefährdet. Diskutiert wird dort auch die Notwendigkeit einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Bauwirtschaft, Politik und Bildungseinrichtungen, um Nachwuchs für die Branche zu gewinnen und zukunftsfähige Baukompetenzen zu schaffen. (Quelle: Zeit Online)

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