Stefan Oschmann, Chef der Merck, hat vor den Beschränkungen im Export für die Impfstoffe aus der Europäischen Union gewarnt.

Stefan Oschmann sagte gegenüber dem „Handelsblatt“ für die Ausgabe am Dienstag, 22.03.2021, dass dies eine sehr gefährlich Entwicklung sei, über welche er sich große Sorgen machen würde, da ein Krieg aufgrund der Impfstoffe allen schaden werde.

Obschon in der Europäischen Union ein Mangel an Covid-19-Impfstoffen herrscht, lässt diese bislang die Ausfuhr zu. Am Wochenende sagte Ursula von der Leyen, Chefin der Europäischen Kommission, dass man dies den Bürgerinnen und Bürgern kaum noch erklären könne und hat mit weiteren Beschränkungen im Export gedroht, insbesondere gegen Astrazeneca und Großbritannien.
Bereits am Mittwoch hat Ursula von der Leyen neue Auflagen im Exportbereich ins Spiel gebracht und in diesem Zusammenhang auch die Exporte in Länder infrage gestellt, in welchen ein höherer Anteil von der Bevölkerung geimpft ist als in der Europäischen Union. Gemeint sind damit die Vereinigten Staaten und Großbritannien.

Stefan Oschmann hat verteidigt, dass die USA Millionen an Dosen des Impfstoffes Astrazeneca lagern würden, obschon dieser durch die US-Arzneimittelbehörde FDA noch nicht zugelassen ist und sagte, dass dies im Hinblick auf eine zu erwartende Einführung auf dem Markt für ein solches Produkt durchaus rational sei.
Unter anderem produziert das Unternehmen Merck überwiegend Filter und Einweg-Reaktoren für Biotech sowie Impfstoffe überwiegend in Amerika. Der Chef der Merck, welcher Ende April 2021 sein Amt an Belén Garijo übergibt, hat die Befürchtung, dass, wenn die Europäische Union jetzt anfängt, in den Vereinigten Staaten Exportverbote zu verhängen, die Regierung der USA leicht darauf reagieren kann und vieles in der Biotech- und Pharmaindustrie lähmen könnte, denn die Vereinigten Staaten hätten eine starke Position, so der Chef von Merck.

Stefan Oschmann hält es gleichzeitig für sehr vernünftig, wenn über den Ausbau der Kapazitäten von lokalen Impfstoffen nachgedacht wird, damit man für Pandemien in der Zukunft besser gewappnet ist. Für Europa sei es generell extrem wichtig, sich sowohl gegenüber den USA als auch China in Bezug auf die biomedizinische Forschung eine starke Position und Produktion zu sichern.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile