Der Bundeselternrat hat in der Debatte um die schrittweise Öffnung der Schulen während der andauernden Corona-Krise massive Kritik gegen die Politik gerichtet.

Stephan Wassmuth, der Vorsitzende des Bundeselternrats, erklärte gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, die Politik habe in der letzten Zeit vieles versäumt und „keine Organistionen vorgenommen“, daher müssten „hier erst Hausaufgaben erledit werden“. Es handele sich hier um ein unverantwortliches Verhalten der Politik gegenüber den Schülern und Eltern, den Lehrern und dem anderen Schulpersonal.

Wassmuth verlangte, die Politik und die Verwaltung müssten jetzt zunächst Pläne für Hygienemaßnahmen an den Schulen und auch Beurteilungen der Gefährdungslage erstellen sowie Probleme wie etwa die Lehrkräfteversorgung und den Schülertransport lösen. Erst danach könne man über Vorschläge wie zum Beispiel die Verkürzung der Sommerferien sprechen. „Solange die Grundvoraussetzungen nicht stehen, ist alles andere unnötig“, so Wassmuth. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hatte kürzlich gesagt, durch eine Verkürzung der Ferien bekämen die Schüler die Gelegenheit, den wegen der Corona-Epidemie verpassten Lehrstoff nachzuholen. Dieser Vorstoß Schäubles wurde in der Politik, von Lehrerverbänden und aus der Wirtschaft heftig kritisiert.

Redaktion poppress.de, A-1010413