Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat an die Regierung in China appeliert, Transparenz bezüglich des Ausbruchs des Virus zu schaffen.

Noch bevor bisher aufgebautes Vertrauen verloren gehe, müsse die chinesische Führung einen Willen zur Zusammenarbeit während dieser globalen Krise demonstrieren und Klarheit hinsichtlich des Ursprungs der Corona-Pandemie schaffen. Dies forderte der CSU-Politiker gegenüber Journalisten der Funke-Mediengruppe im Rahmen derer am Montag erscheinenden Berichterstattungen.
Ausgangspunkt waren Kenntnisse darüber, dass sich das Virus nicht wie bisher angegeben über verkaufte Nahrungsmittel auf einem Fischmarkt ausbreiten konnte, sondern mutmaßlich sehr wahrscheinlich einem staatlichen Forschungslabor in Wuhan „entweichen“ konnte. Müller forderte eindringlich mit deutlichen Worten, dass hier eine schnelle Aufklärung stattfinden müsse. Des Weiteren bemängelte er das vorherrschende Krisenmanagement in Peking und den mangelhaften internationalen Austausch bezüglich der Ausbreitung im eigenen Land.

Auch an die Verantwortlichen in Washington richtete er kritische Worte. Der Umgang der US-Politiker mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sei absolut nicht zielführend und unberechtigt. Einer solchen Initiaive gerade in solch einer Phase finanzielle Mittel zu streichen, ergäbe keinen Sinn. Immerhin sei die WHO ein immens wichtiges Standbein in der Bekämpfung der Pandemie. Deutschland stehe unabdingbar hinter der Weltgesundheitsorganisation. Zur Aufrechterhaltung der Arbeit der WHO forderte er eine Grundfinanzierung über die Staaten, damit die Organisation weiterhin effektiv aktiv bleiben könne. Nicht nur in Zeiten, in denen Corona regelmäßig für Schlagzeilen rund um den Globus verantwortlich sei. Die Virologen der WHO arbeiten demnach aktuell an der Erforschung von 40 weiteren Viren, die bei einem Ausbruch Potential für weitere Epidemien aufzeigen würden.

Dennoch fand er auch Worte des Lobes. Er unterstütze die Entscheidung der IWF (Internationalen Währungsfonds) und der G20 Staaten, dass die Rückzahlung von Schulden für 77 Entwicklungs- und Schwellenländer für 12 Monate ausgesetzt werden. Gar befinde er einen Schuldenerlass für die ärmsten Länder dieser Welt als erforderlich. Erneut richtete er seine Worte gen China, da der asiatische Staat als größter Kreditgeber für Länder auf dem afrikanischen Kontinent gilt. Ein Pochen auf schnelle Zurückzahlungen von Krediten sei in hiesiger Zeit unangebracht. Gleichzeitig warnte er, dass dies nicht für korrupte Staaten gelten dürfe. Ein Erlass für Länder, die finanzielle Hilfsmittel gerne un dunkle Kanäle leiten würden, dürften hierdurch nicht bei der Ansammlung von persönlichen Profiten unterstützt werden.

Redaktion poppress.de, Leo Stereo