Ausbildungsprämie der Bundesregierung findet Zustimmung bei Handwerksbetrieben.

Trotz der Corona-Krise darf das Engagement für eine betriebliche Ausbildung nicht nachlassen. Wir müssen den Schulabgängern eine Zukunftsperspektive bieten. Gleichzeitig benötigen die Handwerksbetriebe die Auszubildenden, um ihren Fachkräftebedarf in den nächsten Jahren zu decken, betont der Präsident des Zentralverband des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer, gegenüber dem „Handelsblatt“. Die Initiative der Bundesregierung zur Sicherung der betrieblichen Ausbildung, ist daher sehr wichtig und uneingeschränkt zu begrüßen. Am heutigen Mittwoch wird das Bundeskabinett ein Ausbildungsförderungsprogramm beschließen, das vorsieht Betriebe finanziell zu unterstützen, die trotz der wirtschaftlichen Folgen des Corona-Lock-Downs weiterhin Ausbildungsplätze anbieten.
Die Sicherung der Ausbildung hat nicht nur eine ökonomische Dimension, sondern das Handwerk begreift sie auch als gesellschaftliche Aufgabe, erklärt der Handwerkspräsident. Wollseifer verweist auf insgesamt 41.160 Ausbildungsverträge, die von Handwerksbetrieben in den ersten fünf Monaten des Jahres geschlossen wurden. Dies bedeutet zwar einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 18,3 Prozent, beweist aber trotzdem auch einen robusten Optimismus. Der Einbruch an Ausbildungsstellen ist damit allerdings deutlich ausgeprägter als im Krisenjahr 2009, als die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge um 10,4 Prozent sank. Auch die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen ging deutlich um 11 Prozent zurück.
Unterstützung erhält der Handwerkspräsident vom Arbeitgeberverband Chemie, dessen Präsident die Initiative der Bundesregierung als wichtigen Schritt zur Standortsicherung betrachtet. Das Programm trägt entscheidend zur Ausbildung von Fachkräften bei, die wir dringend benötigen. Der Fachkräftemangel wird auch die Zeit nach Corona prägen, zeigt sich der Chemie-Präsident, Kai Beckmann, gegenüber dem „Handelsblatt“ überzeugt. Die Unternehmen, die aktuell den Ausbildungsbetrieb aufrechterhalten, müssen gesondert gefördert werden. Dies gilt unabhängig von der Zahl der Beschäftigten. Die Krise hat zu einer starken Einschränkung der Ausbildungsaktivitäten geführt, um so wichtiger ist jetzt ein Signal zu setzen und Ausbildung attraktiver zu machen, fordert der Arbeitgebervertreter.

Redaktion poppress.de, NeoMatrix