Der Generalinspekteur der Bundeswehr warnt davor, wegen Corona Auslandseinsätze der Bundeswehr aufzugeben.

Gegenüber den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ äußerte sich Zorn in großer Sorge. Durch die Krise mit Corona sei die Sicherheitslage in bestimmten Einsatzländern nicht gerade positiver geworden, so Zorn in den Dienstagsausgaben im Einzelnen. In jedem Krisengebiet seien die terroristischen Gruppen weiterhin aktiv und zwar in unveränderter Art und Weise. Dadurch sei Bedrohung nicht weniger geworden. Man dürfe dies zum jetzigen Zeitpunkt keinesfalls vergessen. So etwas sei fatal. Sonst könne eine gefährliche Lage entstehen, so Zorn in seinem Statement weiter.

Bei ihren Einsätzen habe die Bundeswehr bis auf sechs Fälle noch keine Corona-Fälle zu verzeichnen gehabt. Und diese Infektionsfälle seinen in Litauen aufgetreten. Doch man führe zur Zeit in allen Einsatzländern die Ausbildung der dortigen Kräfte nur noch in geringem Maße weiter. Als Beispiel nannte Zorn den Irak. Dort habe man die Ausbildung unterbrochen und zwar bis zum 11. Mai. Die Bundeswehr habe sich jedoch nicht ganz und gar zurückgezogen. Das bedeutet konkret: Der normale Betrieb im Lager läuft weiter, aber die Ausbilder sind wieder zurück in Deutschland. In Afghanistan hingegen läuft die Beratung durch Ausbilder vorübergehend nur telefonisch. Dagegen werde in Mali der Einsatz der Bundeswehr wie bisher aufrechterhalten. Dasselbe gelte für die Seegebiete, so Generalinspekteur Zorn weiter. Allein davon, wie die Ausbreitung von Corona weiter verlaufe, bestimme darüber, wie der Zeitplan sei, um das Material für die US-Großübung „Defender 2020“ zurückzuholen. Diese musste abgebrochen werden. Bisher stünden noch in Deutschland von dieser abgebrochenen Übung in Bergen und Munster (Niedersachsen) rund 1.700 US-Fahrzeuge. Man habe sie dort abgestellt. Die USA werde diese Fahrzeuge aber ab Juni über Bremerhaven zurück in die USA bringen. Es könne sein, dass man Zeitpläne überarbeiten müsse. Und zwar dann, wenn sich die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen bis dahin nicht verbessert habe, gab der Generalinspekteur der Bundeswehr zu Bedenken. Zurückfliegen werde man 5.500 US-Soldaten. Diese halten sich im Rahmen der Übung nun in Polen und Litauen auf. Noch eine zusätzliche Herausforderung sei: Man müsse einplanen, circa 13.000 Fahrzeuge und Container von Polen aus Depots in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zurückzuholen. Dies sei neben der Corona-Krise eine weitere Herausforderung. Denn dieses Material müsse aufgrund der Afrikanischen Schweinepest vor dem Rücktransport noch in Polen desinfiziert werden, so Zorn gegenüber den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ weiter. Kein Problem sieht er darin, dass neue Waffensystemen für die Bundeswehr fertiggestellt werden. Er, Zorn, könne bisher keine negativen Konsequenzen erkennen. Man stelle diese Güter nicht als Massenproduktion her. Dies zeige deutlich, dass es bei der Industrie ganz klar noch Reserven bei der Produktion gebe. Anders, so der Bundeswehr-Generalinspekteur weiter, sehe es bei den Zulieferern aus. Da könne es sehr schwierig werden, wenn dies Betriebe wegen Corona Probleme bekommen sollten.

Redaktion poppress.de, A & Omega