Der DFL-Geschäftsführer setzt sich dafür ein, dass die unterbrochene Spielsaison in der Ersten und Zweiten Fußball-Bundesliga ab Mai fortgesetzt wird.

Christian Seifert, der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga sagte gegenüber der Zeitung „Die Zeit“, dass sich große wie kleine Unternehmen – Konzerne wie Volkswagen und Lufthansa, aber auch Warenhäuser und das Friseurgeschäft im benachbarten Wohnbezirk ebenso wie die DFL – mit unterschiedlichen Entwicklungsszenarien auf ein Wiederanlaufen des öffentlichen Lebens vorbereiteten. Und zum gesamtgesellschaftlichen Leben gehörten nicht nur Wirtschaftsakteure wie Unternehmen, sondern beispielsweise auch die Schulen. Seifert äußerte Anerkennung und Respekt vor den politischen Entscheidungsträgern, die vor der Aufgabe stünden, immer wieder von neuem das Gleichgewicht zwischen den Arbeitshypothesen der Virologen und den Auswirkungen ergriffener Maßnahmen auf Wirtschaft und Gesellschaft zu finden.

Der DFL-Geschäftsführer wies darauf hin, dass bei einer Rückkehr zum Spielbetrieb pro Begegnung ungefähr 300 Beschäftigte an ihre Arbeitsplätze im Fußballstadion zurückkehren würden – dazu gehörten neben den Fußballspielern beispielsweise Physiotherapeuten und Kameraleute. Seifert machte deutlich, dass jedenfalls die DFL bereit sein werde. Das Ziel der Deutschen Fußballliga sei es, die Spielsaison bis Ende Juni vollständig abzuschließen. Allerdings wisse er, meinte Christian Seifert, dass die DFL darüber nicht entscheiden könne.

Von den Redakteuren der „Zeit“ gefragt, ob nicht die Wiederaufnahme des Profi-Spielbetriebs Auswirkungen auf die Verhaltensweisen von Freizeitfußballern wie auch speziell von Fußball spielenden Kindern und Jugendlichen haben könnte, räumte Seifert ein, dass derartige mögliche Zusammenhänge Fragen aufwerfen könnten. Allerdings handele es sich zwar jeweils um die gleiche Ballsportart, doch finde der Profifußball unter ganz anderen Rahmenbedingungen statt als der Fußballsport in der Freizeit. Beim Profifußball handele es sich – insoweit vergleichbar mit den Produkten beliebiger anderer Wirtschaftsunternehmen – um ein Wirtschaftsgut, das von Berufstätigen auf dem Fußballfeld und neben dem Sportplatz produziert werde. Falls die Herstellung dieses Produktes nicht möglich sei, dann ergäben sich existenzgefährende Konsequenzen bis hin zum Verlust von Arbeitsplätzen. Daher sei es angemessen, folgert der DFB-Geschäftsführer, die Profi-Fußballvereine in rechtlicher Hinsicht wie Wirtschaftsunternehmen zu behandeln.

Redaktion poppress.de, A. Camus