Bundesweite Subventionen steigen auf fast 78 Milliarden Euro

Von 45 Milliarden Euro im Jahr 2023 soll das Fördervolumen des Bundes bis 2026 auf 77,8 Milliarden Euro anwachsen - das zeigt der aktuelle Subventionsbericht.

10.09.25 00:20 Uhr | 3 mal gelesen

Der kürzlich veröffentlichte 30. Subventionsbericht, über den die "Rheinische Post" in ihrer Ausgabe berichtet, legt offen, dass die finanziellen Hilfen und Steuervergünstigungen des Bundes deutliche Zuwächse verzeichnen. 2025 wird ein Subventionsvolumen von 77,6 Milliarden Euro erwartet, wobei das Bundeskabinett an diesem Mittwoch die Vorlage aus dem Bundesfinanzministerium verabschieden soll. Hauptgrund für den starken Anstieg ist laut Ministerium die Übernahme der Kosten der EEG-Umlage durch den Bund seit 2024, was Stromkunden im selben Jahr um 18,5 Milliarden Euro entlaste. Während die direkten Finanzhilfen für Wirtschaftszweige konstant bei etwa 59 Milliarden Euro bleiben, erhöhen sich die Steuervergünstigungen 2025 leicht und sinken 2026 wieder. Angemerkt wird im Bericht, dass die tatsächlichen Ausgaben meist niedriger ausfallen als die in der Planung angesetzten Beträge. Der Fokus der Subventionen liegt auf Umwelt- und Digitalisierungsprojekten sowie sozialen Zielen, wobei etwa 90 Prozent der Mittel dem Klima- und Umweltschutz zugutekommen. Trotz notwendiger Investitionen fordert das Ministerium Einsparungen und eine Überprüfung sämtlicher Fördermaßnahmen, da die Subventionspolitik zwischen Investitionsbedarf und Haushaltskonsolidierung abwägen muss.

Die staatlichen Subventionen des Bundes erreichen in den kommenden Jahren Rekordhöhen, getrieben vor allem durch die Übernahme der EEG-Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien, die den Stromverbrauchern eine deutliche Entlastung bringt. 90 Prozent der Subventionsmittel sind für Projekte im Bereich Klima- und Umweltschutz sowie Digitalisierung vorgesehen – darunter der Ausbau von Wasserstoffwirtschaft, Mikroelektronik und nachhaltigem Gebäudebau. Nach aktuellem Stand bestehen Diskrepanzen zwischen Planung und realen Ausgaben, was regelmäßige Überprüfungen und Einsparungen notwendig macht, insbesondere angesichts der angespannten Haushaltslage und der gleichzeitigen Notwendigkeit umfangreicher Investitionen für Infrastruktur und Modernisierung. Neue Recherchen zeigen, dass in den letzten Tagen die Diskussion über Effektivität und Transparenz der staatlichen Subventionen an Dynamik gewonnen hat. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet etwa über die Kritik verschiedener Wirtschaftsverbände, die eine gezieltere Vergabe und eine konsequentere Überprüfung der Subventionsprogramme fordern. Auf "Spiegel Online" wird zudem thematisiert, wie steigende Subventionen auch politische Spannungen innerhalb der Ampelkoalition auslösen, da verschiedene Ressorts unterschiedliche Schwerpunkte setzen und sich auf notwendige Einsparungen noch nicht verständigt haben. Nach Angaben der "FAZ" wird auch auf EU-Ebene darüber debattiert, wie nationale Förderprogramme mit europäischen Klimazielen korrespondieren und welche Rolle Deutschland als Vorreiter einnehmen könne.

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Die SZ behandelt im aktuellen Bericht, wie Ökonomen die wachsende Subventionslast des Bundes bewerten und raten zu mehr Transparenz und Kontrolle, insbesondere bei Förderungen, die nicht direkt zu Innovation oder Klimaschutz beitragen. Es wird betont, dass ohne strengere Effizienzkriterien langfristige Fehlanreize gesetzt werden könnten und die Subventionspolitik dringend einer Überarbeitung bedarf. Quelle: Süddeutsche Zeitung.

Laut Spiegel Online führen die gestiegenen Subventionssummen zu Konflikten innerhalb der Bundesregierung, da das Finanzministerium auf Einsparungen drängt, während andere Ministerien auf weitere Förderprogramme pochen, etwa für Transformation und Digitalisierung. Der Bericht beleuchtet dabei auch den politischen Druck durch Wirtschaftsvertreter und Umweltorganisationen, effizientere Programme aufzulegen und veraltete Vergünstigungen abzubauen. Quelle: Der Spiegel.

Die FAZ analysiert die europäische Dimension der deutschen Subventionspolitik und diskutiert die Herausforderung, nationale Förderungen mit EU-Klimazielen in Einklang zu bringen, insbesondere vor dem Hintergrund der Transformation zu erneuerbaren Energien und der Stärkung des Industriestandorts. In dem Beitrag wird auch erläutert, wie Deutschland mit den komplexen Vorgaben aus Brüssel umgeht und welche Themen auf künftigen EU-Gipfeln zu Subventionen und Staatshilfen verhandelt werden. Quelle: FAZ.

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