Grüne hinterfragen Qualifikation von Verkehrsminister Schnieder

Der Rückzug des ehemaligen Bahn-Vorstands Dirk Rompf von der Spitze des neuen Infrastrukturunternehmens Infrago wird von den Grünen begrüßt. Gleichzeitig äußern sie grundlegende Zweifel an der Tauglichkeit von Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU).

heute 15:31 Uhr | 94 mal gelesen

Der Bahnexperte Matthias Gastel kritisierte, dass Manager, die mit Fehlern wie der Vernachlässigung der Bahn-Infrastruktur in Verbindung stünden, keine Perspektive für kommende Aufgaben bieten würden. Deshalb sei es richtig, dass Dirk Rompf den Posten bei Infrago aufgegeben habe. Zudem stelle sich aber auch die Frage nach der Eignung von Verkehrsminister Patrick Schnieder, da wichtige Personalentscheidungen nicht angemessen koordiniert und mangelhaft kommuniziert wurden. Diese Versäumnisse hätten innerhalb der Deutschen Bahn zu Unsicherheit geführt. Gastel befürchtet, dass Schnieder mit seinem Kommunikationsstil auch bei zukünftigen Projekten scheitern werde.

Dirk Rompf, ehemaliges Vorstandsmitglied der Deutschen Bahn, verzichtete nach Kontroversen auf die Leitung der neu gegründeten Infrastruktursparte Infrago. Die Grünen sehen darin eine notwendige Konsequenz, führen aber weitergehende Kritik an Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) ins Feld: Ihm wird vorgeworfen, zentrale Personalentscheidungen nicht abgestimmt und mit mangelhafter Kommunikation zusätzliche Unruhe bei der Bahn ausgelöst zu haben. Ergänzende aktuelle Medienberichte betonen, dass sich der Umbau der Deutschen Bahn zur besseren Modernisierung des Schienennetzes derzeit ebenso verzögert wie wichtige Infrastrukturprojekte, während die Bundesregierung unter Druck steht, Transparenz und Effizienz bei der Besetzung von Schlüsselpositionen sicherzustellen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein ausführlicher Beitrag der Süddeutschen Zeitung beleuchtet, dass die Rücktritte und Personalquerelen bei der Deutschen Bahn die ohnehin schleppende Sanierung des deutschen Schienennetzes weiter verzögern und betont, dass fehlende Kommunikation zwischen Politik und Unternehmen Missverständnisse und interne Unsicherheiten verstärken Quelle: Süddeutsche Zeitung.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, dass Verkehrsminister Schnieder sich seit Tagen heftigen Vorwürfen ausgesetzt sieht: Seine Kommunikationsstrategie und fehlende Abstimmung bei Personalfragen werden als problematisch angesehen, zumal Investitionen in die Bahn-Infrastruktur davon betroffen sein könnten Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Zeit Online nimmt die aktuelle Personaldebatte bei der Bahn zum Anlass, den generellen Reformbedarf bei der Infrastruktursparte zu analysieren – die Grünen fordern demnach ein transparentes Verfahren bei der Besetzung von Schlüsselposten und mahnen eine schnellere Modernisierung der überlasteten Schienenwege an Quelle: Zeit Online.

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