IG Metall warnt vor erneutem Verlust der Industrie im Osten Deutschlands

Die IG Metall appelliert an Politik und Wirtschaft, eine erneute Welle des Arbeitsplatz- und Fabrikschwunds im Osten Deutschlands energisch zu verhindern.

heute 08:42 Uhr | 94 mal gelesen

In einer am Donnerstag vorgestellten Stellungnahme zur Ost-Ministerpräsidentenkonferenz mahnten die vier IG Metall-Bezirke in Ostdeutschland vor schwerwiegenden Risiken für die Demokratie, sollte es durch weitere Standortschließungen zu Arbeitsplatzabbau kommen. "Die schmerzlichen Erlebnisse der 1990er Jahre dürfen sich nicht wiederholen", so die Gewerkschaft. Laut IG Metall ist die Industrie für den Wohlstand und den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Osten unverzichtbar. Nachdem Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung eine Phase erheblicher Deindustrialisierung durchlebt habe, sei es momentan gelungen, beispielsweise durch neue Autofabriken Arbeitsplätze zu schaffen. Auch die Branchen Stahl und Schienenfahrzeugbau tragen zur Beschäftigung und zum sozialen Gefüge entscheidend bei. Als zentrale Forderungen nannte die IG Metall das klare Bekenntnis der Unternehmen zum Standort Ost, die Einführung eines Industriestrompreises von 5 Cent/kWh und den zügigen Ausbau erneuerbarer Energien. Laut Bezirksleiter Thorsten Gröger biete Ostdeutschland alle Voraussetzungen, um Motor des industriellen Wandels zu werden, jedoch müsse eine zweite Deindustrialisierung unbedingt verhindert werden.

Die IG Metall fordert wirksame Maßnahmen gegen einen erneuten Substanzverlust der Industrie in Ostdeutschland. Sie verweist auf die negativen Folgen der Deindustrialisierung nach der Wende und betont die Bedeutung von Branchen wie Automobil-, Stahl- und Schienenfahrzeugbau für die regionale Beschäftigung und Stabilität. Zu den vorgeschlagenen Schritten gehören günstige Industriestrompreise und ein schneller Ausbau erneuerbarer Energien. Aktuelle Berichte in überregionalen Medien greifen die Sorgen der IG Metall auf: Laut einem Bericht von tagesschau.de beobachten Experten wachsende Unsicherheit bei ostdeutschen Unternehmen, die aufgrund steigender Energiepreise und Fachkräftemangel ihre Wettbewerbsfähigkeit schwinden sehen (Quelle: [Tagesschau](https://www.tagesschau.de)). Die Süddeutsche Zeitung schreibt, dass die Landesregierungen im Osten gezielte Förderprogramme und Investitionen fordern, um weitere Werksschließungen zu verhindern (Quelle: [Süddeutsche Zeitung](https://www.sueddeutsche.de)). Die Wirtschaftswoche hebt hervor, dass der rapide Ausbau von Wind- und Solarenergie in Ostdeutschland zwar Fortschritte mache, aktuell aber noch nicht ausreiche, um drohende Arbeitsplatzverluste durch steigende Energiekosten und internationale Konkurrenz zu kompensieren (Quelle: [Wirtschaftswoche](https://www.wiwo.de)).

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Laut einem ausführlichen Beitrag in der Süddeutschen Zeitung fordern die ostdeutschen Landesregierungen von der Bundesregierung einen verlässlichen Industriestrompreis und finanzielle Unterstützung – sie warnen davor, dass fehlende Investitionen und hohe Strompreise den Produktionsstandort Ostdeutschland empfindlich schwächen könnten (Quelle: [Süddeutsche Zeitung](https://www.sueddeutsche.de)).

Der Deutschlandfunk berichtet, dass gerade mittelständische Industrieunternehmen in Sachsen und Thüringen mit explodierenden Energiekosten und stockender Nachfrage kämpfen; zahlreiche Betriebe sehen sich deshalb gezwungen, ihre Produktion einzuschränken oder zu verlagern – mit direkten Folgen für die Beschäftigung (Quelle: [Deutschlandfunk](https://www.deutschlandfunk.de)).

Nach Angaben der FAZ wird in einer Analyse des ifo-Instituts betont, dass strukturelle Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Digitalisierung essenziell wären, um Ostdeutschland widerstandsfähig gegen Deindustrialisierung und volatile Weltmärkte zu machen (Quelle: [FAZ](https://www.faz.net)).

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