Der Tiergarten-Attentäter absolvierte in den Tagen vor dem Auftragsmord in Paris und Warschau ein Tourismusprogramm.

Der Verdächtige im Mordfall an einem Exil-Georgier im Berliner Tiergarten am 23. August 2019, hat laut Informationen des „Spiegels“ in den Tagen zuvor in Paris und Warschau ein ausgedehntes Touristikprogramm absolviert. Vier Tage vor dem Attentat in Berlin hielt sich der Verdächtige in Paris auf, wo er eine Stadtrundfahrt unternahm und anschließend mehrere Sehenswürdigkeiten besuchte. Dies zeigt eine Auswertung des Handys, auf dem etliche Aufnahmen aus Paris, unter anderem vom Eifelturm und Sacré-Coeur, gespeichert waren.
Die Nachforschungen der Ermittlungsbehörden haben ergeben, dass der Mann entgegen der Angaben auf dem Visumsantrag nicht in einem Hotel im Stadtteil Marais übernachtete, sondern in einem Hotel der gehobenen Klasse. Das AC Hotel by Marriot Le Bourget, in dem er gebucht war, ist bei Geschäftsreisenden beliebt und verfügt neben einer hoteleigenen Fitnessanlage auch über einen Swimmingpool und eine Dachterrasse mit Ausblick auf die City und gastronomischem Angebot.
Nach dem Paris-Besuch checkte er für einen Flug nach Warschau ein, wo er im Novotel Centrum gebucht war. Am nächsten Tag widmete er sich einer Sightseeing-Tour durch die polnische Hauptstadt. Er buchte eine Touristentour, die ihn durch das Warschauer Ghetto, die restaurierte Altstadt Warschaus und dem Lazienki-Park führte. In der barocken Gartenanlage aus dem 17. Jahrhundert, besichtigte er unter anderem den berühmten Wasserpalast und das Theater auf der Insel. Die Spur des Mannes verliert sich am 22. August, als er das Novotel Centrum verlies ohne offiziell auszuchecken.
Einen Tag später tauchte er in Berlin auf, wo er gegen 11:55 Uhr im Kleinen Tiergarten gesehen wurde, als der auf einem Mountainbike das später Opfer verfolgte. Der Verdächtige stellte den Exil-Georgier schließlich und streckte ihn mit zwei Schüssen in den Oberkörper nieder, bevor er ihn mit zwei Kopfschüssen endgültig tötete. Nach seiner Verhaftung fanden Ermittler im Novotel Centrum in Warschau das Handy des Verdächtigen und ein Flugticket. Der Verdächtige war am 25. August für einen Flug nach Moskau gebucht.
Nach Informationen des „Spiegels“ und zweier investigativer Recherchenetzwerke von Internetaktivisten, hat der Verdächtige im Vorfeld des Attentats ein Trainingslager des russischen Geheimdienstes durchlaufen. Er soll dort zu den Eliteeinheiten des russischen Innenministeriums gehört haben. Der Verdächtige weist zu Beginn des Prozesses alle Beschuldigungen von sich und beteuert seine Unschuld.

Redaktion poppress.de, NeoMatrix