Kevin Kühnert hat davor gewarnt, die jetzige Krise als Chance für den Klimaschutz oder die Gesellschaft zu verklären.

Kühnert, stellvertretender SPD-Chef und Juso-Bundesvorsitzender, äußerte sich in den Donnerstagsausgaben des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ zu den Auswirkungen der Coronakrise. Er wolle hier deutlich sagen, dass er die durch Corona ausgelöste Krise nun wirklich nicht als Chance begreife. Dies sei irrtümlicherweise bei Twitter als seine Überzeugung verbreitet worden. Er könne sich das nur so erklären, dass dies mit der „soziodemografischen Zusammensetzung“ zusammenhänge. Und zwar von denen, die als ein paar Millionen in Deutschland Twitter überhaupt nutzten.

Das seien Leute, die in der Regel gut verdienten. Auch hätten diese Menschen deshalb eine große Wohnung. Von daher fänden sie es vermutlich gar nicht schlecht, einmal langsamer tun zu müssen, so Kühnert weiter. Der SPD-Politiker ist sich auch sicher, dass Menschen, die nicht wüssten, ob ihr Kleinbetrieb überlebt, sich durch solche Worte schlecht fühlen müssen. Dasselbe gelte, wenn man nicht wisse, was nach der Kurzarbeit kommt. Von „Krise als Chance“ zu sprechen und dabei Yoga zu machen, sei keine wirkliche Alternative. Ebenso findet es Kühnert nicht richtig, die Coronakrise mit Klimaschutz in Verbindung zu bringen. Das sei „schräg“, wenn Menschen jetzt sagten, es sei toll, da „schlage man doch zwei Fliegen mit einer Klappe“ und würde sogar im Handumdrehen auch noch die in Paris vereinbarten Klimaziele erreichen. Der Klimaschutz sei zu keinem Zeitpunkt so gemeint gewesen, so der Juso-Chef weiter. Seiner Meinung nach müsse man diejenigen in die Pflicht nehmen, auf deren Konto in hohem Maße die Klimabelastung gehe. Damit meine er Menschen, die mehrere Male im Jahr mit dem Flugzeug eine Reise machen, so der SPD-Politiker weiter. Wer derzeit unter der Krise durch Corona am meisten leide, seien andere Menschen. Nämlich jene mit kleinem Einkommen. Oder Leute mit wenig Rücklagen. Das seinen Leute, die an die See in Urlaub fahren. Wenn überhaupt, so der Juso-Bundesvorsitzende weiter.

Redaktion poppress.de, A & Omega