Der Hamburger Verfassungschef Torsten Voß erahnt eine größere Terrorgefahr durch Islamisten, nachdem die Taliban in Afghanistan erneut nach der Macht greifen..

Den Medien erörterte Voß, dass er die gegenwärtige Entwicklung in Afghanistan tatsächlich mit Sorge betrachte. Es bestehe die akute Gefahr, dass sich in Afghanistan abermals ein Rückzugsraum für Terroristen bilde und sich zumindest die terroristische Vereinigung al-Qaida in dem Land neu organisieren könne.

Für den Verfassungschef sei es entscheidend, ob die Anhänger der Taliban in naher Zukunft erneut ein Emirat nach altem islamischem Vorbild im Staat, auch mit Gewalt, installieren möchten. Ebenso sollte die Beobachtung weiterhin auch auf die so genannten „foreign fighters“ fokussiert bleiben, die als freiwillige Kämpfer aus dem Ausland zur Unterstützung der Taliban nach Afghanistan ziehen könnten.

Die momentanen Geschehnisse in Afghanistan und auch die möglichen Entwicklungen um die Lage innerhalb des Landes herum könnten die Gefährdungssituation der Bundesrepublik mittel- oder langfristig verschärften, denn immerhin sei die Bedrohungslage in Deutschland bereits jetzt sehr hoch. Der IS reorganisiere schon jetzt weltweit gefährliche Zellen und plane Anschläge, um sich mit dem selben Effekt früherer Anschläge profilieren zu können. Des Weiteren bestehe eine große Gefahr durch Einzeltäter weiterhin.

Für Voß untersteiche der jüngste Anschlag am Flughafen in Airport, zu welchem sich ein organisierter Ableger des IS bekannte, die gegenwärtige Dynamik im globalen islamistischen Terrorismus. Der Anschlag habe einmal mehr das feindselige Verhältnis zwischen Taliban und IS aufgezeigt und auch, dass der „Islamische Staat“ ausschließlich die eigene Ideologie des Islams zulasse. Zudem habe sich mit diesem grausamen Akt des Terrors verdeutlicht, dass der IS weder mit den Taliban noch mit al-Qaida gemeinsame Aktionen gegen die westlichen Staaten starten werde.

Der Verfassungsschützer bemerkte abschließend, dass die islamistische Szene in der Bundesrepublik bislang ohne eine einheitliche Meinung auf den Anschlag in Kabul reagiert habe. Die unerwartete Wende, die in Afghanistan zu verzeichnen gewesen ist, habe auch die Szene in Deutschland enorm überrascht. Sicherlich gebe es zahlreiche Islamisten, die den Kampf gegen den in ihren Augen ungläubigen Westen deutlich befürworten würden. Aber es sei ein weiteres Faktum, dass sich gleichzeitig viele Islamisten nicht mit der Ideologie der Taliban identifizieren könnten. Mit Blick auf diese Uneinigkeit müsse sich die Szene hierzulande erst einmal neu sortieren.

Redaktion poppress.de, Leo Stereo