Dass der Kanzlerkandidat der Union seitens der CSU kommen könnte, hält der Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble für möglich.

Diese Meinung hat der Politiker der CDU gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ für die Ausgabe am Freitag, 18. Dezember 2020. vertreten.

Wolfgang Schäuble hat dafür geworben, dass die Entscheidung bezüglich der Kanzlerkandidatur möglichst spät zu treffen sei und im Jahr 2021 zwischen Ostern und Pfingsten geschehen sollte. Ende Mai 2021 ist Pfingsten und Ende September 2021 findet die Bundestagswahl statt. Diese Konstellation gestaltet sich anders als vor zwei Jahren. Damals hatte der CDU-Politiker, nachdem Angela Merkel angekündigt hatte, dass sie sich vom Vorsitz der Partei zurückziehen und sich nicht erneut um die Kanzlerschaft bewerben würde, empfohlen, dass Friedrich Merz als ehemaliger Vorsitzender von der Unionsfraktion im Bundestag die Nachfolge übernehmen soll. Diesmal hat sich der Bundestagspräsident auf niemanden festgelegt.

Nachdem der Bundestagspräsident gesagt hat, dass die Zahl in Bezug auf die infrage kommenden Personen für eine Kanzlerkandidatur überschaubar sei, könnte möglicherweise jemand von der CSU dabei sein. Er hat hinzugefügt, dass jeder Vorsitzende der CDU geeignet sein müsste für eine Kanzlerkandidatur und dafür, Kanzler zu werden und müsse es auch wollen, jedoch könne dies auch jemand anderes werden. Bekanntlich waren Edmund Stoiber und Franz Josef Strauß ebenfalls Kandidaten für das Amt eines Kanzlers. Gemäß den aktuellen Umfragen zur Beliebtheit steht aktuell Markus Söder, Ministerpräsident von Bayern, besonders deutlich vor den Politikern der CDU da. Wolfgang Schäuble hat darauf verzichtetet, den Namen zu erwähnen.

Der Präsident des Bundestags ist überzeugt, dass zu den jetzigen Bewerbern bezüglich des Vorsitzes in der CDU kein weiterer dazukommen wird und sagte, diesbezüglich seien die Delegierten der Partei empfindlich, wenn kurz vor dem Parteitag nach einem Wettbewerb über Monate unter den Kandidaten ein „Neuer auftauchen“ würde. Bei den Bewerbern handelt es sich um Armin Laschet, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Norbert Röttgen, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag und Friedrich Merz. Wolfgang Schäuble hat sich dahingehend geäußert, dass alle miteinander gut umgehen, auch nach der Entscheidung. Die Sorge der abtretenden Vorsitzenden der CDU Annegret Kramp-Karrenbauer, dass es zu einem „ruinösen Wettbewerb“ kommen könnte, teilt der Bundestagspräsident nicht.

Seine Empfehlung, so lange wie möglich mit der Festlegung der Kanzlerkandidatur zu warten, hat Wolfgang Schäuble damit begründete , dass es für die Kandidaten schwer sei, sich neben Angela Merkel zu behaupten und erklärte, wer immer es sein werde, müsse Interesse daran bekunden, dass die Zeit neben einer „so starken Kanzlerin“ nicht zu lange dauern würde. Als Bundeskanzlerin sei Angela Merkel so stak, dass der Raum neben ihr für die politische Führung in der Union gering sei, so der Bundestagspräsident.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile