De Masi, Abgeordneter der Linken, fühlt sich in seiner Partei als Finanz- und Wirtschaftsexperte nicht genügend gewürdigt.

Der Abgeordnete der Linken, Fabio de Masi, nannte in dem Zusammenhang Politik einen Mannschaftssport. Dieser erfordere, dass man Steilpässe verwandle. Das aber sei in seiner Partei nicht passiert, so der Politiker gegenüber der Zeitung Zeit in einem Online-Beitrag. Der Linke war in letzter Zeit in erster Linie durch seine Untersuchungsausschuss-Tätigkeit bezüglich Wirecard in Erscheinung getreten.

De Masi beschrieb sein Leben so, er sei in dieser verrückten Pandemie-Zeit bis in der Früh um vier Uhr im Untersuchungsausschuss mit dem Thema Wirecard gesessen. Um neun sei es dann gleich weitergegangen. Der Linke bezeichnete sich als Einzelkämpfer. Andere Fraktionen hingegen hätten sich abgelöst, so de Masi weiter.

Daher sei sein Entschluss herangereift, dass es dringend nötig sei, die Notbremse zu bedienen. Regelmäßig sei seine fachliche Arbeit mit wertschätzenden Kommentaren versehen worden. Dennoch habe er gesehen, dass sich auch eine Schere auftue. Zwar habe man ihm viel Beifall auf persönlicher Ebene erteilt. Gleichzeitig habe er von vielen Leuten aber auch gehört, dass sie seine Partei nicht wählen würden.

De Masi sagte weiter, er wolle in Zukunft mehr Zeit mit seinem Kind verbringen. Hintergrund ist: De Masi hatte nach einer Regierungsperiode Anfang des Jahres seinen Rückzug aus dem Bundestag angekündigt. Dies war für viele überraschend. Dahinter steht die Kritik des Linken am politischen Betrieb in der Hauptstadt.

Als Kritik formuliert de Masi eine Entgrenzung des politischen Geschehens, obwohl diese Arbeit natürlich ein Privileg sei. Dennoch müsse man immer auf der Hut sein, weil Familienleben und auch die Beziehung zu Freunden aufs Spiel gesetzt würden. Daher seien viele Politiker alleine.

Er spiele Fußball beim Bundestag und habe auch eine herzliche Verbindung mit Kollegen aus der CDU. Nur dort gebe es auch Gespräche auf persönlicher Ebene. In diesem Schutzraum gehe es nicht um Wettbewerb.

Er selbst könne oft kaum abschalten, auch weil der politische Zirkus dank sozialer Medien immer mehr an Fahrt aufgenommen habe. Er liebe seine Arbeit. Dennoch wisse er um seine schwachen Seiten. Jetzt sei für ihn Entzug angesagt, so de Masi.

Redaktion poppress.de, A & Omega