Die Bundesregierung wird die Förderung für die Arzneimittelentwicklung gegen Corona weiter vorantreiben.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) stellte gemeinsam mit Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag (6. September 2021) sechs Forschungsvorhaben für die klinische Weiterentwicklung von bereits getesteten Arzneimitteln vor. Die betreffende Forschungsförderung basiert auf einer gemeinsamen Förderrichtlinie vom Mai 2021. Die Förderung erfolgt nach dem europäischen Beihilferecht.

Konkrete Unterstützung erfahren demnach Projekte, die unter anderem den Einsatz von blockierenden Molekülen und Antikörpern für die Behandlung von Covidpatienten untersuchen. Die Behandlungszeitpunkte und Wirkmechanismen sind bei diesem Forschungsansatz weit gefasst. So können die Medikamente direkt antiviral wirken, indem sie das Eindringen des Coronavirus in die Zellen unterbinden. Andere Ansätze wären der Schutz der Lungenfunktion oder die Dämpfung einer überschießenden Immunreaktion. Es handelt sich teilweise um bewährte Arzneimittel, an denen bereits für Krebs- oder Sepsistherapien geforscht wurde. Nun untersuchen die Wissenschaftler, inwieweit sie bei der Covid-19-Therapie nützlich wären.

Karliczek sagte zum Thema der Covid-19-Erkrankungen, dass die Delta-Variante des Virus seit einigen Wochen leider deutlich zeige, dass es auch in Zukunft immer wieder Neuerkrankungen geben werde. Das liege unter anderem daran, dass selbst bei einer flächendeckenden Verfügbarkeit von Impfstoffen gegen das Virus nicht alle Menschen geimpft werden dürften – teilweise wegen zu hoher individueller Risiken, teilweise wegen ihrer ablehnenden Haltung gegenüber der Impfung. Es müsse daher wirksame Arzneimittel für die Therapie geben, und zwar angepasst an die unterschiedlichen Stadien sowie unterschiedlich schweren Verläufe der Erkrankung. „Wir benötigen ein breites Behandlungsrepertoire“, so Karliczek.

Gesundheitsminister Jens Spahn bekräftigte, dass es gelte, „der Pandemie langfristig ihren Schrecken zu nehmen“. Dies könne nur mit neuen Medikamenten gelingen, die eine Behandlung aussichtsreich erscheinen lassen, so Spahn.

Redaktion poppress.de, A-055824