Weimer erneuert seine Forderung nach Aufspaltung von Google

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer spricht sich erneut für die Zerschlagung des Technologiekonzerns Google aus und zeigt sich optimistisch, dass auch die USA in naher Zukunft mitziehen werden.

heute 08:50 Uhr | 24 mal gelesen

Im ntv-Podcast betonte Wolfram Weimer, ehemaliger Medienmanager und Kulturstaatsminister, dass die geballte Medien-, Meinungs- und Marktmacht eines großen US-Internetunternehmens wie Google ein ernsthaftes Problem darstelle. Seiner Ansicht nach behindere Google den Wettbewerb der Meinungen gravierend und beeinflusse somit tiefgreifend die Meinungsbildung in der Gesellschaft. Weimer argumentiert zudem, dass wirtschaftliche Gründe für eine Zerschlagung sprechen, da Monopolstrukturen dem freien Markt widersprechen und Medienunternehmen erhebliche Werbeeinnahmen an Google verlieren, nicht zuletzt durch Innovationen wie die KI-basierte Suchmaschine Gemini. Weimer verweist auf historische Präzedenzfälle in den USA, bei denen große Monopole – etwa aus dem Energie- oder Ölsektor – konsequent aufgebrochen wurden. Während unter Donald Trump eine solche Entwicklung für unwahrscheinlich halte, prognostiziert Weimer mittelfristig wachsende Zustimmung in den USA zu einer Zerschlagung von Google.

Wolfram Weimer sieht in der marktbeherrschenden Stellung Googles eine Gefahr für die Medienvielfalt und die demokratische Meinungsbildung. Der zunehmende Einfluss von Googles Technologien, wie der KI-Suche Gemini, verschärft seiner Ansicht nach das Problem sinkender Werbeeinnahmen für klassische Medienunternehmen. Ein Blick in die US-Geschichte stimmt Weimer zuversichtlich, dass eine Zerschlagung langfristig denkbar ist, da es vergleichbare Maßnahmen in anderen Branchen bereits gegeben hat. Recherchen und aktuelle Entwicklungen zeigen, dass das US-Justizministerium im laufenden Jahr erneut kartellrechtliche Verfahren gegen Google ins Rollen gebracht hat, unter anderem wegen illegaler Marktabschottung im Werbegeschäft und Suchmaschinenmarkt. Auch in Europa hat die EU-Kommission hohe Strafen gegen Google verhängt und verschärft den Druck durch den Digital Markets Act, der großen Tech-Konzernen strengere Regeln auferlegt. In den letzten Tagen gab es zudem mehrere medienwirksame Ankündigungen aus der Politik sowohl in den USA als auch in Europa, Tech-Giganten härter zu regulieren, wobei spezielle Maßnahmen gegen Googles Marktdominanz weiterhin Gegenstand intensiver Debatten sind.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. Ein Artikel auf spiegel.de betont, dass die US-Regierung und zahlreiche Bundesstaaten Google zur Trennung seines Werbegeschäfts zwingen möchten, da der Konzern seine dominante Position mit unfairen Mitteln ausgebaut habe; hierbei sei ein Präzedenzfall für die gesamte Tech-Branche möglich (Quelle: Spiegel).

2. Die faz.net berichtet über kartellrechtliche Maßnahmen der EU gegen mehrere Großkonzerne und geht besonders auf die neuen Regelungen des Digital Markets Act ein, der die Macht von Unternehmen wie Google und Meta gezielt begrenzen soll (Quelle: FAZ).

3. Auf sueddeutsche.de wird diskutiert, wie fortschrittliche KI-Technologien von Google den Wettbewerb weiter verschärfen und weshalb Politiker wie Weimer vor einer demokratiegefährdenden Entwicklung im Medienbereich warnen (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

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