Linke-Fraktion plädiert für eine Ausweitung der Bonuszahlungen für Pflegekräfte in der Corona-Krise auf Beschäftigte im Lebensmittelhandel und in der Logistik.

Es gibt auch Gewinner in der Corona-Krise. Die großen Discounter und Lebensmittelketten verzeichnen erhebliche Umsatzsteigerungen und kommen mit steigenden Gewinnen aus der Krise. Die Beschäftigten in der Branche profitieren allerdings nicht von der Entwicklung und ihrem verstärkten Engagement in der Krise, beklagt Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Linken-Fraktion im Bundestag in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Dies ist ein soziales Versagen der Konzerne. Wir sehen keine Solidarität mit den eigenen Mitarbeitern und keine Würdigung ihres enormen und risikoreichen Einsatzes für die Gesellschaft. Wenn die Unternehmen keine Initiative zeigen, muss die Politik dafür sorgen, dass es hier eine Gerechtigkeit gibt, mahnt Bartsch. Für die Pflegekräfte hat Gesundheitsminister Spahn eine Bonuszahlung ins Gespräch gebracht. Es ist jetzt auch an der Zeit, über eine parallele Regelung auf dem Sektor des Lebensmittelhandels und der Logistik nachzudenken. Wir müssen nicht nur über eine Einmalzahlung befinden, sondern über eine Anpassung der Einkommen. Für über 50.000 Verkäufer und Verkäuferinnen reicht selbst ein Vollzeitjob nicht mehr aus, den Lebensunterhalt zu bestreiten. Sie sind auf Zahlungen aus den Sozialkassen angewiesen, gibt der Linken-Politiker zu bedenken. Die vom Discounter Lidl ins Spiel gebrachte Einmalzahlung von bis zu 250 Euro, oder eine Rabattregelung beim Einkauf, sind keine angemessenen Gegenleistungen. Die Linke-Fraktion fordert für die Lebensmittel- und Logistikbranche mindestens den Satz, der für Pflegekräfte in Aussicht gestellt wurde. Für Fachkräfte in der Pflege hat die Bundesregierung eine Prämie von bis zu 1.000 Euro beschlossen. Die Finanzierung wird kurzfristig über die Pflegekassen geregelt. Der Bund wird die Kassen anschließend für die Zusatzzahlungen kompensieren. Allerdings ist noch offen, in welchem Umfang dies geschehen wird. Die Sonderzahlung kann durch die Bundesländer und die Arbeitgeber auf bis zu 1.500 Euro angehoben werden. Dabei fallen keine weiteren Sozialabgaben an.

Redaktion poppress.de, NeoMatrix