Die Agrarexpertin von den Grünen äußert sich scharf über Julia Klöckner von der CDU, was deren Verhandlungen mit der Fleischbranche betrifft.

Julia Klöckner hatte zu einem Gespräch mit der Fleischbranche am heutigen Freitag gebeten. Dies definiert Renate Künast als reines Show-Getue. Es sei mitnichten der Neuanfang, den man sich für eine neue Art, Tiere zu halten, wünsche. Es deute auch nicht auf großartige Änderungen hin, die man von der Fleischindustrie zu erwarten habe, so die Grüne weiter in den Ausgaben vom Freitag.
Sie, Künast, nenne das nicht eine Konferenz von Agrarministern. Es sei vielmehr so, dass vonseiten dreier Ministerinnen von der CDU zu einem exklusiven Treff der Branche eingeladen werde. Und dies nur deswegen, weil man nahezu am Ertrinken sei.

Die Grüne äußert sich klar und deutlich. Der Kastenstand gehöre abgeschafft. Dieser betrifft die Haltung von Schweinen. Es bedürfe neuer Verordnungen bei der Haltung der Tiere. Außerdem müsse Schluss sein mit Ausnahmeregelungen. Damit spielt Künast auf das Kupieren von Schwänzen an oder auch darauf, dass Schnäbel gekürzt werden.

Was es brauche, so Künast weiter, sei ein gesellschaftlicher Vertrag. Künast war selbst Bundes-Agrarministerin. Ein Gesellschaftsvertrag bedürfe jedoch mehr als drei Frauen aus der CDU. Sie sehe für Freitag nur eine Show. Dies sei kein Gremium, um Beschlüsse zu fassen.

Auch Rainer Spiering, Agrarexperte von der SPD, übte dieselbe Kritik, dass sich nur Ministerinnen der CDU treffen wollen. Er stelle infrage, ob nach einem solchen Treffen Ergebnisse gezogen würden, die praktikabel seien. Schließlich beteilige man nicht alle Minister und Ministerinnen der Länder an dieser Debatte.

Es gebe, so Spiering weiter, außer NRW und Niedersachsen zahlreiche große Schlachthöfe, auch in anderen Bundesländern, so der SPDler gegenüber dem Redaktionswerk Deutschland. Der Agrarpolitiker fordert einen Branchentarifvertrag von 13,50 Euro für Schlachthof-Arbeiter. Hier müsse es eine eindeutige Unterstützung geben vonseiten der deutschen Agrarministerin.

Redaktion poppress.de, A & Omega