Fehlendes oder schlechtes WLAN wird von klarer Mehrheit der Schüler als das drängendste Problem ihrer jeweiligen Schule empfunden.

An diesem Donnerstag veröffentlichte der IT-Branchenverband Bitkom eine aufschlussreiche Umfrage unter Schülerinnen und Schülern. Darin gaben frappierende 87 Prozent der Befragten die Auskunft, dass mangelhaftes oder gar nicht existentes WLAN das größte Problem ihrer Schule sei. Mit deutlichem Abstand folgt auf dem zweiten Platz der subjektiven Einschätzung der Mängel an Schulen der Lehrermangel, den 59 Prozent als wichtiges Problem nannten. Die drittmeisten Nennungen erzielte die als unzureichend empfundene technische Ausstattung ihrer Schule, die 56 Prozent der Schülerinnern und Schüler als dringend zu lösendes Probleme an ihrer Schule angaben.

Weiter geht es in der Liste mit ebenfalls häufig genannten Problembereichen. Immer noch mehr als jeder zweite Schüler, nämlich 51 Prozent, gaben in der Befragung den Umgang der Schüler untereinander als Problem an. Die hohen Ausfallzeiten beim Unterricht nannte ein knapp geringere Anteil, nämlich 49 Prozent. Für fast genauso viele, in diesem Fall 48 Prozent, ist auch der zu seltene Einsatz digitaler Geräte und Bildungsmedien ein möglichst rasch zu bearbeitendes Problem. Auch die häufig überfüllte Klassenräume beschäftigt mit 46 Prozent Nennungen einen nicht geringen Teil der Schüler. Nach Einschätzung von immer noch mehr als einem Drittel aller Befragten ist auch die Inkompetenz mancher Lehrkräfte ein Problem, denn diese Antwort gaben 37 Prozent von ihnen. Nächster Punkt in der Liste der vielen Mängel an deutschen Schulen sind aus Sicht der Betroffenen die veralteten Lerninhalte, die für 26 Prozent ein Ärgernis darstellen, gefolgt von maroden Schulgebäuden, welche 20 Prozent in der Befragung erwähnten. Fast drei Viertel, konkret 74 Prozent aller Befragten, empfinden den Einsatz digitaler Bildungsmedien wie zum Beispiel Lernplattformen als deutlich motivierender, was ihrer Ansicht nach auch zu besseren Schulnoten führt. Ein geringer Prozentsatz der Befragten, lediglich 13 Prozent, lehnt die Arbeit mit digitalen Bildungsmedien komplett ab. 68 Prozent sind des Weiteren der Ansicht, dass die technische Ausstattung an ihrer Schule großen Verbesserungsbedarf aufweist. Immer noch weit mehr als die Hälfte, nämlich 62 Prozent, weisen darauf hin, dass die Inhalte der zur Verfügung stehenden Bildungsmedien veraltet sind oder eine zu geringe thematische Auswahl anböten. Für 42 Prozent der Schülerinnen und Schüler war es nicht zu übersehen, dass ihre Lehrkräfte oft nicht wüssten, auf welche Art sie digitale Bildungsmedien sinnvoll im Unterricht verwenden können. Für zwei Drittel der Befragten sollte Informatik ein Pflichtfach sein. Medienkompetenz wird an vielen Schulen zwar bereits vermittelt. Die Nutzung des Internets für Recherchen wird von 77 Prozent genannt. Richtige Verhalten in Chats und sozialen Medien wird an zwei Dritteln der Schulen unterrichtet. Rechtliche Grundlagen im Internet wie Urheberrecht (61 Prozent) oder Fragen des Datenschutzes (57 Prozent) stehen an vielen Schulen auf dem Lehrplan. Informationsquellen online richtig einzuschätzen lernen 46 Prozent, besonders den Umgang mit Fake News. Technischen Aspekte der Internetnutzung fällt aber oft hinten runter. Die Bedienung von Standardsoftware (69 Prozent) oder generelle Handhabung von Notebooks und Tablets (65 Prozent) wird noch häufig gelehrt. Nur 43 Prozent berichten jedoch davon, Gestaltung und Umsetzung von Websites zu lernen. Programmiersprachen werden nur noch bei 42 Prozent gelehrt. Andere Entwicklungen wie KI oder Big Data haben nur 24 Prozent der Befragten im Unterricht kennengelernt. Selbst Inhalte zur Online-Veröffentlichung zu produzieren, lernten 23 Prozent. Bei Reparatur oder Bau digitaler Geräte fällt der Wert auf magere fünf Prozent aller Schüler. Doch genau das interessiert viele Schüler: starke 61 Prozent gaben an, in der Schule mehr erfahren zu wollen, wie sie Geräte reparieren oder bauen können. Teilgenommen hatten an der Befragung 504 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland in einem Alter zwischen 14 und 19 Jahren. Die Befragung durch den der IT-Branchenverband Bitkom fand telefonisch statt.

Redaktion poppress.de, Stiggy