Die Neubewertung der Flugsicherheit: Ab 2026 werden Flüge der Bundesregierung in Einsatz- und Risikogebiete doppelt abgesichert.

Mit der Neubewertung der Flugsicherheit werden Reisen für Regierungsmitglieder in der Zukunft sicherer. Dazu erhalten die drei Airbusse 350 der Flugbereitschaft das Selbstschutzsystem DIRCM. Wie das Bundesministerium vor kurzem mitteilte, erfolgt der Einbau dieser Hochleistungssysteme umgehend und im Rahmen anfallender Flugzeuginstandhaltungen.

Die bereits im April 2019 bewilligten Haushaltsmittel, welche den Flugverkehr für Regierungsbeamte in Risikogebiete sicherstellt, wird nunmehr ebenfalls für die sogenannte »Weiße Flotte« durchgeführt. Dabei handelt es sich um Flugzeuge des Typs A 350. Diese besitzen, im Gegensatz zu den technisch weitaus besser ausgestatteten Maschinen des Typs Airbus A400M sowie Hercules C130J kein an Bord befindliches Verteidigungssystem. Flüge über Hochrisikogebiete werden somit zu riskant. Wie aus den Verlautbarungen des Bundesverteidigungsministeriums zu entnehmen ist, wird sichergestellt, dass „Für Flüge des Bundespräsidenten, der Regierung und des politisch-parlamentarischen Raums, ein hoher Schutz, mehr Verlässlichkeit, eine verbesserte Flexibilität sowie ein breiteres Einsatzspektrum gewährleistet werden kann.“ Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) teilte mit, dass Deutschland nunmehr auch im internationalen Vergleich auf »Top Niveau« stehe. Über welches System reden wir?

Das DIRCM, englisch für Directed Infrared Counter Measures, ist eine gerichtete Infrarot-Gegenmaßnahme, die es zivilen oder militärischen Flugzeugen erlaubt, anfliegende Lenkflugkörper abzuwehren. Dazu gehören primär Ein-Mann-Boden-Luftraketen, zum Beispiel Stinger-Raketen, welche mit sogenannten IR-Suchköpfen ausgestattet sind. Gerade bei Start- oder Landevorgängen sind Flugzeuge potenziell höher gefährdet, sodass solcherlei Systeme hier einen guten Schutz bieten. Zwar kann auch dieses Sicherheitssystem mit moderner Raketentechnik unterdrückt werden, jedoch nur, falls dieses zur Verfügung steht. Das DIRCM-System selbst besteht aus einem Flugkörperwarner, einem IR-Passiv-Tracker, einem Laser-Fein-Tracker sowie einem Zerstörlaser. Letztgenannter ist für die Zerstörung des anfliegenden Flugkörpers mit Hochenergiepulsen sowie die Blendung des in der Rakete befindlichen IR-Detektors hauptverantwortlich. Zielerfassung und Zerstörung wird aus einer sicheren Entfernung gewährleistet. Der Schutz der Regierungsbeamten bekommt somit höchste Priorität.

Redaktion poppress.de, Gin Ton