Offenbar sind insgesamt 101 Schützenpanzer aus dem ehemaligen Bestand von der Bundeswehr in das Waffenarsenal von Ägypten gelangt.

Der Bericht im „Handelsblatt“ für die Ausgabe am Montag beruft sich eine Meldung, welche Griechenland im Jahr 2019 an das Waffenregister der Vereinten Nationen gemacht hat. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um BMP-Panzer, welche flexibel einsetzbar sind und vor der Wende der Nationalen Volksarmee der DDR gehört haben.

Im Jahr 1994 hat Deutschland davon 501 an Griechenland abgegeben, wovon offenbar nun 101 Panzer an Ägypten weiterverkauft wurden. Die Regierung von Athen hatte bei ähnlichen Deals in der Vergangenheit Deutschland jeweils im Vorfeld um eine Genehmigung gebeten. Gemäß einem Sprecher vom zuständigen Verteidigungsministerium für den Export von Waffen aus Beständen der Bundeswehr würden jedoch keine Erkenntnisse zu diesem Fall vorliegen. Ob die Weitergabe anzeigepflichtig gewesen wäre, könne in Anbetracht des lang zurückliegenden Vorgangs in kurzer Zeit nicht beantwortet werden. Die Abgabe von BMP-1-Panzern an Griechenland habe vor 27 Jahren stattgefunden, im Ministerium würden Vorgänge dieser Art jedoch nur 5 Jahre vorgehalten. Aus diesem Grund brauche das Ministerium für die Spurensuche mindestens drei Wochen, sodass eine Stellungnahme nicht vor Anfang September 2020 möglich sei. Der nicht verhinderte Verkauf von Panzern aus Deutschland in ein Krisengebiet wurde von der Opposition scharf kritisiert. Die Außenpolitikerin der Linken Sevim Dagdelen sagte, die Regierung des Bundes müsse rasch offenlegen, wer den Waffendeal mit Ägypten durchgewunken hätte, da die Glaubwürdigkeit der Außenpolitik von Deutschland auf dem Spiel stehe. Eine Unkenntnis der Regierung von diesem Fall wäre ein weiterer Beleg dafür, dass sich diese um den endgültigen Verbleib von exportierten Waffen nicht weiter kümmern würde, so Sevim Dagdelen.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile