Eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung ist für den fundamentalen Wandel in der europäischen Asylpolitik.

Dies ist das Ergebnis von einer Umfrage durch Infratest-Dimap, welche im Auftrag von der „Welt am Sonntag“ durchgeführt worden ist. Gemäß der Umfrage soll das zukünftige Asylsystem der Europäischen Union bei 59 Prozent der befragten Personen die illegale Einreise von Asylanten nahezu beenden und dafür die Aufnahme von Flüchtlingen, welche einem besonderen Schutz bedürfen, direkt von den Lagern in den jeweiligen Krisengebieten deutlich aufgestockt werden.

Ein Drittel der deutschen Bevölkerung würde, gemäß der Infratest-Dimap-Umfrage, eine weitere Übertragung der Kompetenz von der Migrationspolitik auf die europäische Ebene begrüßen. 36 Prozent sind für eine stärkere Zuständigkeit der EU, 32 Prozent sprechen sich dafür aus, dass die bestehenden Zuständigkeiten so bleiben und 20 Prozent befürworten die Rückübertragung auf die Ebene des Bundes. Dies ist das prozentuale Resultat auf die Frage, ob die Länder von der EU in der Frage zur Einwanderungs- und Asylpolitik in den kommenden Jahren weiter Zuständigkeiten an Europa abgeben oder diese von Europa zurückgeholt werden sollen. 70 Prozent von den AfD-Wählern befürworten die Rückübertragung auf die nationalstaatliche Ebene, während sich 63 Prozent von den Anhängern der Grünen mehr Kompetenzen in Brüssel wünschen. Auf die Frage in Bezug auf die neue Ausrichtung in der Asylpolitik, ob im Zuge von der angestrebten Neuregelung für das gemeinsame EU-Asylsystem, unerlaubte Einreisen von Asylsuchenden in Europa zukünftig weitestgehend verhindert und im Gegenzug dafür mehr Asylsuchende direkt aus den Krisengebieten nach Europa eingeflogen werden sollen, sind 59 Prozent der Befragten der Meinung, dass dieser Vorschlag der richtige Weg sei, 30 Prozent haben angegeben, dass dies die falsche Richtung ist und die restlichen 11 Prozent waren sich bei dieser Frage unschlüssig. Die große Zustimmung für den Paradigmenwechsel in der Asylpolitik besteht, wenn auch mit leichten Schwankungen, bei beiden Geschlechtern, in allen Altersgruppen sowie im Westen und Osten von Deutschland. Dem Vorschlag besonders positiv, mit 77 Prozent, stehen die SPD-Anhänger gegenüber, während sich die Wähler der AfD mit 34 Prozent ablehnend zeigen. Seit geraumer Zeit verhandeln die EU-Staaten über das neue „Gemeinsame Europäische Asylsystem“ GEAS; welches ursprünglich bis Ende 2020 in Kraft treten sollte. Da die Kommission der EU erst im September 2020 einen Vorschlag einreichen will, wurde der Zeitpunkt erneut nach hinten verschoben. Gegenüber der Sonntagszeitung sagte Thorsten Frei als zuständiger Fraktionsvize von der Union im Bundestag, ihm bereite nicht nur der ewig verschobene Zeitpunkt von der Kommission große Sorgen, sondern insbesondere die mangelnde Substanz, welche sich ankündige. Der CDU-Politiker sagte weiter, wenn Ursula von der Leyen keinen Vorschlag einbringe, welcher es möglich mache, die illegale Migration über das Asylsystem nach Deutschland drastisch und auf die Dauer zu reduzieren, würden im Herbst 2020 weitere nationale Maßnahmen notwendig werden.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile