Offensichtlich gehen die Arbeitgeber kompromissbereit in die dritte Tarifrunde im Bund und für den öffentlichen Dienst, welche am Donnerstag beginnt.

In der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ hat der Präsident der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) Ulrich Mädge, weitere Verbesserungen, insbesondere im Bereich der Pflege, angedeutet.

Er sagte, es sei einiges denkbar, jedoch müsse das Paket als Gesamtes letztlich von den kommunalen Arbeitgebern wirtschaftlich zu verkraften sein. Die Gewerkschaften fordern bei einer Laufzeit von einem Jahr, mindestens jedoch 150 Euro monatlich, 4,8 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Das Angebot der Arbeitgeber lautet 3,5 Prozent auf drei Jahre verteilt. Gemäß dem Präsidenten der VKA enthält das Angebot zusätzlich wesentliche Verbesserungen im Bereich der Pflege. Nach Aussagen von Ulrich Mädge werden die Zulagen für die Intensiv- und Wechselschicht erhöht und es wird erstmals eine Zulage in der Pflege geben. Diese drei Elemente ergeben zusammen eine Erhöhung des Gehalts von 150 Euro für eine Intensivschwester, welche während der Pandemie in der am meisten belasteten Berufsgruppe arbeitet, inklusive der Erhöhung der Tabellenentgelte an der Spitze, 8,5 Prozent mehr Gehalt.

Weiter sagte Ulrich Mädge, bei den Berufen im Gesundheitswesen seien sich die Tarifparteien nähergekommen. Hierbei würde es vermutlich am schnellsten zu einer Einigung kommen, auch bezüglich der Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst, für welche eine dauerhafte Zulage von 150 Euro monatlich vorgesehen ist. Des Weiteren sind in den nächsten zwei Jahren Sonderzahlungen für alle Beschäftigten in den Gesundheitsämtern von insgesamt maximal 1.200 Euro für ihren besonderen Einsatz während der Pandemie vorgesehen.

Gleichzeitig verteidigte der VKA-Präsident die Forderung nach einem Tarifvertrag mit einer Laufzeit von drei Jahren und sagte, niemand würde absehen können, wie lange die Covid-19-Pandemie noch dauern werde und die Folgen in der Wirtschaft würden bleiben, auch wenn die Fallzahlen wieder rückläufig sein sollten. In den einzelnen Bereichen wie beispielsweise bei den Flughäfen werde davon ausgegangen, dass die Wirtschaftlichkeit des Jahres 2019 frühestens im Jahr 2023 erreicht werde. Laut Ulrich Mädge werden auch die Steuereinnahmen frühestens im Jahr 2024 das Niveau aus dem Jahr 2019 erreichen. Aus diesem Grund würden die Arbeitgeber zur Planungssicherheit einen Tarifvertrag mit einer möglichst langen Laufzeit benötigen.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile