Die ländlichen Regionen in Deutschland federn nach Ansicht der Bundesregierung die Folgen von Covid-19 in entscheidend ab.

Dies geht aus einem Bericht der Bundesregierung zur Entwicklung der ländlichen Räume hervor, welcher von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner von der CDU und Innenminister Horst Seehofer von der CSU am Mittwoch, 11.11.2020, vorgestellt wird. Das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ für die Ausgaben am Mittwoch berichtet vorgängig darüber.

Im Bericht heißt es, wie in der Wirtschafts- und Finanzkrise im Jahr 2009 würden sich die dezentralen Wirtschafts- und Siedlungsstrukturen auch in der Covid-19-Krise bewähren und sollten aus diesem Grund gestärkt und gesichert werden.
Die Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) seien hierbei zentral. Große Hoffnungen setzt die Bundesregierung in den Finanzrahmen der Europäischen Union für die Jahre 2021 bis 2027. Darauf haben sich am Dienstag das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten geeinigt. Damit stehen Deutschland im Zeitraum 2021 bis 2027 aus dem ELER rund 7,9 Milliarden Euro zur Verfügung. Dazu würden aus dem Plan zum Aufbau „Next Generation EU“ rund 710 Millionen Euro kommen, welche mit einer Verteilung auf die Jahre 2021 und 2022 im Verhältnis 30 zu 70 vorgesehen sind.

Im Bericht der Bundesregierung heißt es weiter, dass sich in Deutschland die Förderung des ländlichen Raums im Vergleich zum Jahr 2020 um rund fünf Prozent erhöht. Im Vergleich zum jetzigen Niveau würden dem ELER in Deutschland ohne die Mittel aus dem Plan für den Aufbau, welche gezielt zur Bewältigung der Folgen von Covid-19 in der Wirtschaft eingesetzt werden sollen, rund 3,8 Prozent weniger Mittel zur Verfügung stehen.

Die Regierung des Bundes betrachtet die Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) als wichtigstes nationale Instrument zur Förderung einer leistungsfähigen, auf die Zukunft ausgerichtete Anforderungen, einer wettbewerbsfähigen Land- und Forstwirtschaft, ländliche Räume, vitale Dörfer und Küstenschutz.
Laut dem Bericht betragen die gesamten Mittel der GAK, zusammen mit den Mitteln der Länder, im Jahr 2020 rund 1,9 Milliarden Euro. Im Jahr 2019 war der Betrag für die Gesamtmittel rund 1,5 Milliarden Euro. In den Jahre 2014 bis 2019 sind 1,12 Milliarden Euro an Bundesmitteln von insgesamt 1,87 Milliarden in die ländliche Entwicklung investiert worden.

Die Bundesregierung teilt im Bericht weiter mit, dass Fördermittel vom Bund und den Ländern von rund 422 Millionen Euro in die Erhaltung und Gestaltung von lebendigen und attraktiven Dörfern fließen. Die Ministerin der Bundeslandwirtschaft Julia Klöckner hat von ländlichen Räumen als Zentren der Kraft für Deutschland gesprochen, welche es zu stärken und zu erhalten gelte. Dazu würden Grundvoraussetzungen wie Nahversorgung, Ärzte, Schulen, Kitas, eine gute Verkehrsinfrastruktur sowie Mobilfunk und effizientes Internet gehören, sagte Julia Klöckner an einer Veranstaltung von einigen Wochen in Baden-Württemberg.

Gemäß dem Entwicklungsbericht der Regierung lebt mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland in Dörfern in ländlichen Regionen und in Mittel- und Kleinstädten. 42 Prozent der Bevölkerung wohnt in Kommunen mit bis zu 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, in Städten mit bis zu 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner sind es 27 Prozent. In ländlichen Regionen sind es knapp die Hälfte der deutschen Wirtschaftsleistung. Die dezentrale Struktur von Wirtschaft und Siedlung sei eine der traditionellen Stärken von Deutschland lässt, sich im Bericht lesen.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile