Der Deutsche Fußball-Bund wird nicht gegen diejenigen Spieler vorgehen, welche auf dem Spielfeld eine Solidaritätsbekundung für den verstorbenen US-Amerikaner George Floyd abgegeben hatten.

Die Bundesliga-Spieler Jadon Sancho und Achraf Hakimi (beide Borussia Dortmund), Marcus Thuram (Borussia Mönchengladbach) und Weston McKennie (FC Schalke 04) hatten sich auf dem Platz durch Hinknien und Symbole auf den Shirts solidarisch mit dem durch Polizeigewalt umgekommenen George Floyd gezeigt. Damit hatten sie auch gegen Rassismus protestiert. Der Kontrollausschuss des DFB wird gegen sie keine Verfahren einleiten, wie er am Mittwochnachmittag (3. Juni 2020) mitteilte. Er werde diese Linie auch bei weiteren Anti-Rassismus-Aktionen beibehalten, die wegen des Todes von George Floyd in den nächsten Spieltagen stattfinden dürften. Nach FIFA- und DFB-Regeln sind normalerweise politische oder religiöse Statements auf dem Platz nicht erlaubt.

Die Verantwortlichen des DFB-Kontrollausschusses teilten dazu mit, dass sie natürlich die Vorgaben von FIFA und DFB stets im Blick behalten würden. Jedoch halte man die gezielte Anti-Rassismus-Aktion von einzelnen Spielern im konkreten Fall für gerechtfertigt. Diese würden sich für Werte einsetzen, die der DFB genauso vertritt. Das sagte Anton Nachreiner als Vorsitzender des DFB-Kontrollausschusses. Man werde daher wegen der schon stattgefundenen und auch wegen künftiger Aktionen in diesem Kontext keine Verfahren einleiten. Die Spieler Hakimi, Sancho, McKennie und Thuram haben sich bereits in vom DFB-Kontrollausschuss angeforderten Stellungnahmen zu ihren Gesten und Aufschriften auf ihrer Spielkleidung geäußert. Der DFB-Kontrollausschuss musste diesen Sachverhalt überprüfen. Weltweit ist es Sportlern in bestimmten Ligen normalerweise nicht erlaubt, sich vor ihrem Publikum persönlich, religiös oder politisch zu äußern. Allerdings gibt es solche Statements immer wieder – vor allem gegen Rassismus.

Redaktion poppress.de, A-055824