Das EU-Wirtschaftsklima zeigt nach dem Einbruch im April eine deutliche Erholung der angespannten Situation. Das meldet das Statistische Bundesamt.

Mit dem Beginn des deutschen EU-Ratsvorsitzes stehen die Zeichen auf Entspannung: Das Statistische Bundesamt Destatis gab in einer Pressemitteilung vom 3. Juli 2020 bekannt, dass sich das EU-Wirtschaftsklima im Vergleich zum April deutlich erholt habe. Während im April noch ein historisches Tief erreicht wurde, erholte sich die Wirtschaft im Juni merklich.

Während des Lockdowns im April sank der Indikator auf 63,8 Punkte, was den historischen Tiefststand seit den Aufzeichnungen beginnend im Jahr 1985 bedeutete. Bereits im Mai war eine leichte Erholung festzustellen, als der Indikator um 2,9 Punkte anstieg. Eine noch deutlichere Verbesserung der wirtschaftlichen Situation ist nun sichtbar: Der Indikator stieg im Vormonat erneut um 8,1 Punkte und liegt nun bei 74,8 Punkten.

Das Statistische Bundesamt Destatis erhebt regelmäßig Daten über die wirtschaftliche Situation im EU-Raum. Das EU-Wirtschaftsklima ist eine Skala, die die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Europäischen Union misst. Die Skala reicht über 100, wobei ein Indikator über 100 eine starke Wirtschaftsleistung abbildet und ein Indikator unter 100 auf eine schwache Konjunktur hindeutet. Dabei werden Vertrauensindikatoren in den Bereichen Industrie, Dienstleistungssektor, Verbraucher und Verbraucherinnen, im Einzelhandel und im Baugewerbe mit unterschiedlicher Gewichtung erhoben. Vor der Corona-Krise lag der Wert im März noch bei über 90. Durch die Maßnahmen der europäischen Regierungen im Kampf gegen das Virus sank der Wert um mehr als 30 Punkte.

Damit startet Deutschland mit einem positiven Zeichen in seinen EU-Ratsvorsitz. Grund zur Freude gibt es auch nationaler Ebene: Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, stieg der Indikator alleine für Deutschland um 6,6 Punkte. Die besten Daten lieferten Dänemark, die Slowakei, Portugal und Polen. All diese Länder legten um mehr als 10 Punkte zu. Auch die von der Krise besonders stark betroffenen Länder Italien und Spanien konnten deutliche Zugewinne markieren. Beide Länder erzielten jeweils ein Plus von 8,2 Punkten. Nur in den Ländern Griechenland und Malta wurde eine erneute Verschlechterung festgestellt.

Redaktion poppress.de, Periphrase