Laut einem Bericht des „Tagesspiegels“ investiert der Chemie- und Pharmakonzern Bayer einen Millionenbetrag in die Zusammenarbeit mit der britischen Biotech-Firma Oxitec für die Entwicklung einer neuen Methode, um einen weit verbreiteten Maisschädling einzudämmen.

Dass sich Bayer an einem Produkt zur gentechnischen Veränderung von Schädlingen beteiligen würde, sei das erste Mal, sagte der Leiter für Nachhaltigkeit, Wissenschaft und Kommunikation bei Bayer Matthias Berninger gegenüber der Zeitung. Das Ziel der Methode sei, die Vermehrung des Herbst-Heerwurms einzuschränken. Die Raupen des Eulenfalters befallen vorwiegend Maispflanzen.

Zu diesem Zweck erfolgt im Labor die Herstellung von gentechnisch veränderten Varianten von Oxitec. Durch die Freisetzung von großen Mengen an den veränderten Männchen auf befallenen Feldern erfolgt die Paarung mit den Weibchen, welche damit keine weiblichen Nachkommen mehr erzeugen. Erste Tests mit dieser Technik sind von Bayer noch in diesem Jahr geplant. Brasilien sei dafür der richtige Ort, weil dort sehr verlässliche Ergebnisse sehr schnell produziert werden könnten, führte Matthias Berninger weiter aus.
Georg Goergen vom internationalen Institut für tropische Landwirtschaft sowie Spezialist für Insekten und Entdecker von der Ausbreitung des Herbst-Heerwurms in Afrika, hält diese Technik für eine „tolle und umweltfreundliche Methode“, da so Pestizide eingespart würden. Gemäß dem Spezialisten lasse sich dieser Ansatz auch mit anderen Gegenmaßnahmen kombinieren. Georg Goergen hat in Benin eine der größten Sammlungen an Insekten in Westafrika aufgebaut.
Der Herbst-Heerwurm als Eulenfalter gehört zu der Familie der Schmetterlinge und ist ursprünglich in Amerika beheimatet, jedoch Ende 2016 zum ersten Mal auch in Afrika nachgewiesen worden. Das Tier legt pro Nacht bis 100 Kilometer zurück, produziert bis zu 10 Gelege von bis zu 2.000 Eiern und hat sich binnen sechzehn Monaten nicht nur in ganz Afrika verbreitet, sondern zwischenzeitlich auch Australien und Asien erreicht. Die Population kann Ausfälle der Ernte von bis zu 50 Prozent verursachen.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile