Gewerkschaft der Polizei plädiert für eine bundeseinheitliche Regelung der Maskenpflicht im öffentlichen Raum.

Nachdem Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern das Tragen von Atemschutzmasken in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen zur Pflicht gemacht haben, fordert die Gewerkschaft der Polizei eine Ausweitung der Maskenpflicht auf das gesamte Bundesgebiet. Es gibt Menschenansammlungen, die auch in Zeiten der sozialen Distanzierung nicht vermeidbar sind. Ich denke zum Beispiel an öffentliche Verkehrsmittel und das Einkaufen, betont Jörg Radek, Mitglied des Bundesvorsitzes der Gewerkschaft der Polizei, gegenüber dem „Handelsblatt“. Die Atemschutzmasken verringern nachgewiesenermaßen das Ansteckungs- und Verbreitungsrisiko von Corona. Das Tragen einer Schutzmaske ist nur ein geringer Aufwand und bei der Bevölkerung besser durchsetzbar als weitere Einschränkungen der Bewegungsrechte, bestätigt Radek. Die Polizeigewerkschaft unterstützt die von Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern eingeschlagene Strategie rückhaltlos. Die Polizeigewerkschaft hätte es begrüßt, wenn die Politik bereits zu Beginn der Krise eine einheitliche Linie gefunden und umgesetzt hätte. Vor drei Wochen wäre der richtige Zeitpunkt gewesen, eine Maskenpflicht im öffentlichen Raum einzuführen, jetzt könne man nur noch reagieren, so der Polizeivertreter. Im alltäglichen Polizeidienst ist ein körperlicher Kontakt oft unvermeidbar und damit das Ansteckungsrisiko deshalb extrem hoch. Der Ausfall eines großen Teils des Personals hätte fatale Folgen auch für die Überwachung der Umsetzung der Krisenmaßnahmen. Die Maskenpflicht hilft uns bei den Alltagseinsätzen enorm, betont Radek. Wir appellieren aber vor allem an das Verantwortungsgefühl Aller, denn zu einer flächendeckenden Kontrolle einer potentiellen Maskenpflicht ist die Polizei nicht in der Lage. Als Voraussetzung einer allgemeinen Verordnung zum Tragen von Masken, sieht die Polizeigewerkschaft allerdings eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Schutzmaterial. Die Menschen brauchen den Zugang zu dem entsprechenden Material und daran mangelt es derzeit überall, warnt der Polizeivertreter im „Handelsblatt“.

Redaktion poppress.de, NeoMatrix