Am Donnerstagvormittag fiel die Entscheidung: Die Regierungsparteien haben das Steueränderungsgesetz 2025 durchgewunken, während AfD und Grüne dagegen stimmten und die Linke sich enthielt – politische Harmonie klingt anders. Zu den gravierendsten Änderungen zählt die endgültige Reduzierung der Mehrwertsteuer für Gastronomiebetriebe auf sieben Prozent ab Anfang 2026, ein Wunsch vieler Wirte, die ohnehin mit Preisdruck und Personalmangel kämpfen. Ebenfalls interessant: Die Entfernungspauschale für weite Fahrten zur Arbeit wird auf 38 Cent erhöht, ein Schritt, mit dem die Regierung offenbar auf die Sorgen vieler Berufspendler reagiert.
Ehrenamtliche können sich auch freuen, denn sowohl die Übungsleiter- als auch die Ehrenamtspauschale steigen (künftig sind das 3.300 Euro bzw. 960 Euro pro Jahr steuerfrei). Kurios und doch zeitgeistig: E-Sport erhält einen Platz im Gemeinnützigkeitsrecht. Das hat sich fast keiner vor ein paar Jahren träumen lassen.
Im parlamentarischen Feinschliff tauchten dann noch weitere Details auf: Medaillenträger bei Olympischen Spielen müssen auf ihre Erfolgsprämien künftig keinerlei Steuern zahlen – hier schlägt die Euphorie für sportliche Leistungen durch. Zusätzlich können Gewerkschaftsmitglieder künftig ihre Beiträge steuerlich besser geltend machen: neben den pauschalen Werbungskosten gibt’s nun eine weitere Möglichkeit des steuerlichen Abzugs. Parteien profitieren ebenso, da der absetzbare Höchstbetrag für Spenden verdoppelt wurde.
Allerdings gibt’s Zoff zwischen Bund und Ländern: Der Bundesrat hatte verlangt, dass durch das neue Steuerpaket entstehende Mindereinnahmen für die Kommunen ausgeglichen werden – die Bundesregierung stellte sich stur. Die finanziellen Kräftemessen bleiben also nicht aus.
Mit dem neuen Steuerpaket setzt die Bundesregierung zahlreiche gezielte Entlastungen durch, vor allem für Gastro-Betriebe, Pendler auf langen Wegen und freiwillig Engagierte. Die dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie war ein langgehegter Wunsch besonders nach den pandemiebedingten Einschnitten, während die höhere Entfernungspauschale vor allem Berufspendlern zugutekommt. Besonders bemerkenswert ist auch, dass Leistungen wie der E-Sport nun als gemeinnützig anerkannt werden – ein Schritt, der auf den gesellschaftlichen Wandel hin zu digitalen Freizeitaktivitäten verweist. Das Ringen mit den Ländern zeigt jedoch, dass Steuerpolitik in Deutschland selten ohne Konflikte über Einnahmeverluste verhandelt wird. Darüber hinaus berichten aktuelle Medien in den letzten 48 Stunden verstärkt über weitere Steuerentlastungen im Zuge der Inflation und betonen zugleich die Sorgen, wie diese Mehrausgaben gegenfinanziert werden sollen.
