Augsburg zieht Konsequenz: Sandro Wagners Zeit als Trainer endet abrupt

Beim FC Augsburg herrscht Aufbruchsstimmung – oder eher Ernüchterung? Trainer Sandro Wagner und sein Team sind Geschichte.

heute 16:18 Uhr | 17 mal gelesen

Es ist wie ein leises Raunen durch die Fußballszene geschlichen, plötzlich und doch vorhersehbar. Verschiedene Medien melden (und ja, die sitzen oft nicht daneben), dass Sandro Wagner beim FC Augsburg nicht länger den Hut aufhat. Gerade mal eine Handvoll Spiele – 14 an der Zahl – durfte der frühere Co-Trainer von Julian Nagelsmann mitmischen, dann war schon wieder Schluss. Obwohl Wagner im Sommer mit Schwung kam, kränkelt Augsburg unter seiner Führung in der Bundesliga herum: Nach zwölf Spieltagen gerade zehn Pünktchen, Platz 14 – da ist die Luft dünn, vielleicht zu dünn. Die letzten Wochen waren wenig berauschend: Ein ernüchterndes 0:3 gegen Hoffenheim war der vorläufig letzte Tropfen. Bemerkenswert (oder besser: bedenklich), fünf der letzten sechs Spiele verlor das Team, in diesem Stakkato übrigens auch ein historisch mieses 0:6 daheim gegen Leipzig und das Aus im Pokal gegen Bochum, einen vermeintlichen Underdog. Und so schnell kann es gehen im Sport – kaum ist man da, ist man auch schon wieder weg.

Nach einer für alle Beteiligten enttäuschenden Hinrunde hat sich der FC Augsburg von Trainer Sandro Wagner und seinem Trainerteam getrennt. Die Mannschaft war angesichts schlechter Leistungen und wenig Entwicklung im Abstiegskampf angekommen; speziell das Heimdebakel gegen Leipzig und das frühe Pokalaus gegen Zweitligist Bochum setzten negative Akzente. Die Entscheidung folgt einem Trend vieler Bundesligisten, früh im Saisonverlauf Trainerwechsel vorzunehmen, wenn sportlicher Misserfolg droht. Ergänzend sei angemerkt: In den letzten 24 Stunden hat sich das Fußballumfeld kritisch über die Dauer und Nachhaltigkeit kurzfristiger Trainerentscheidungen geäußert. Im Kontext ähnlicher Trainerentlassungen – wie sie zuletzt auch beim 1. FC Köln und bei Mainz 05 erfolgten – gibt es Stimmen, die mehr Geduld und konzeptionelles Arbeiten fordern, anstatt reflexartig zu reagieren. Die taz und die Süddeutsche warfen beispielsweise einen Blick auf die psychologischen Folgen für den Verein, aber auch auf die Erwartungshaltung seitens der Fans, die zwischen Hoffnung und Resignation schwankt.

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