Merz betont: Deutschland und Polen müssen enger zusammenrücken

Friedrich Merz, CDU-Chef und Kanzler, unterstreicht bei den deutsch-polnischen Konsultationen das Bedürfnis nach einer intensivierten Partnerschaft mit Polen.

heute 16:19 Uhr | 21 mal gelesen

„Wir als Deutsche sind darauf angewiesen, Polen auf gleicher Augenhöhe als starken Nachbarn und Partner zu haben“, sagte Merz am Montag während der Gespräche zwischen deutschen und polnischen Regierungsvertretern. Im Kern gehe es um ein Europa, das auf Freiheit, Sicherheit und Wohlstand baut – aber, Merz schränkte ein, das müsse sich wieder auf die wesentlichen Dinge besinnen. Aus der Geschichte, dem Schrecken des Zweiten Weltkriegs, zieht Merz ein klares Fazit: „Deutschland steht unumstößlich an Polens Seite.“ Für die Zusammenarbeit zeichnen sich für Merz drei Hauptfelder ab. Zunächst: ein Schulterschluss bei Sicherheitsthemen – speziell wolle man die Verteidigung stärken, Drohnenabwehr ausbauen. Interessanterweise haben Merz und Polens Premier am selben Tag im Verbund mit Macron, Keir Starmer und Selenskyj über die Ukraine gesprochen. Ein weiterer Fokus liegt auf besserer Infrastruktur – und zwar nicht nur auf dem Papier, sondern, wie Merz betonte, spürbar für die Menschen. So sollen z. B. Grenzübergänge und Bahnstrecken modernisiert werden. Zuletzt hebt Merz die gemeinsame Erinnerungskultur hervor: Beide Länder – so sein Wunsch – sollen auch der schmerzlichen Teile ihrer Geschichte gedenken, aber das als verbindendes Element begreifen.

Friedrich Merz nutzte das Treffen, um die strategische Bedeutung Polens für Deutschland und die EU hervorzuheben. Besonders nach den jüngsten geopolitischen Verwerfungen und mit Blick auf den Ukraine-Krieg scheint diese engere Verbindung unverzichtbar – das betonen zahlreiche Beobachter immer wieder. Aktuell mehren sich Stimmen, die gerade angesichts von Populismus, Migration und Energiekrise eine engere Vernetzung zwischen Berlin und Warschau als Kraftquelle für die EU betrachten. In verschiedenen Leitmedien wurde auch darauf hingewiesen, wie sehr konkrete Projekte – etwa beim Ausbau von Bahn – echte Hürden im Alltag abbauen können und welche symbolische Bedeutung die gemeinsame Erinnerung an den Krieg heute noch hat.

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