Mit einem recht kurzen, aber nachdrücklichen Statement hat Federica Mogherini am Donnerstag ihren Rücktritt als Rektorin der angesehenen Hochschule College of Europe verkündet. Noch am Vortag hatte sie betont, sie vertraue auf die Unabhängigkeit der Justiz und hoffe auf eine baldige Klärung der Angelegenheit. Ihr Kooperationsangebot an die Ermittlungsbehörden steht, wie sie selbst betonte, uneingeschränkt.
Am Dienstag griff die belgische Polizei durch – neben Mogherini selbst auch deren Stellvertreter und ein EU-Beamter wurden vorübergehend festgenommen. Letztlich durfte Mogherini wieder gehen, wohl auch, weil keine Fluchtgefahr angenommen wurde. Auslöser des Ganzen ist die Europäische Staatsanwaltschaft (EPPO), die sich mit möglichen Betrügereien bei einem von der EU bezahlten Ausbildungsprogramm beschäftigt.
Im Fokus: Die 'Diplomatic Academy', ein Projekt, das 2021/22 vom College of Europe ausgerichtet wurde. Es steht der Verdacht im Raum, dass im Vergabeverfahren Insider-Informationen an Bewerber durchgestochen wurden – natürlich alles noch ungeklärt. Was tatsächlich passiert ist, müssen die Ermittlungen zeigen. Es bleibt offen, wie groß der Schaden am Ruf der Institution und in Mogherinis Karriere sein wird, auch wenn sie selbst beteuert, an einer sauberen Aufklärung interessiert zu sein.
Federica Mogherini, einst Chefdiplomatin der EU, gibt ihren Posten als Rektorin des College of Europe nach Korruptionsvorwürfen abrupt auf. Im Raum stehen Vorwürfe der 'unlauteren Einflussnahme' und der Weitergabe interner Informationen, die nun von der Europäischen Staatsanwaltschaft (EPPO) untersucht werden. Mogherini wurde wie ihr Stellvertreter und ein weiterer EU-Beamter kurzzeitig inhaftiert, jedoch mangels Fluchtgefahr wieder entlassen – alle beteuern bislang ihre Bereitschaft zur Kooperation mit den Behörden. Der Skandal betrifft das EU-Ausbildungsprojekt 'Diplomatic Academy', an dem laut Medienberichten mehrere Millionen Euro im Spiel waren. Während die Justiz noch ermittelt, ist unklar, welche politischen und institutionellen Konsequenzen dieser Fall letztlich haben wird. Ein Blick auf aktuelle Reaktionen in den europäischen Medien zeigt viel Zurückhaltung – bislang gilt für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung, aber die Debatte über Transparenz, Kontrolle und Nähe von Politik und Wissenschaft gewinnt gerade wieder an Fahrt.