Die Nachricht kam vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung – fast beiläufig und doch mit großem Gewicht: Im Bundeskanzleramt unterschrieb Merz am Donnerstag gemeinsam mit DOSB-Präsident Thomas Weikert und weiteren prominenten Vertretern aus Politik und Städten eine Vereinbarung, die die deutsche Olympiabewerbung in klare Bahnen lenkt. Dabei standen neben Merz auch Markus Söder, Kai Wegner, Peter Tschentscher, Hendrik Wüst und Torsten Burmester – manch einer kennt die meisten von ihnen genauer, andere bleiben trotz ihrer Funktionen irgendwie blass im Fußballschatten. Dennoch, der Wille zur Einigkeit war greifbar: Die Bewerbung soll zeigen, dass man hierzulande Teamgeist lebt – und offenbar entdeckt ein Land, das gerne mal hadert, für sich die Lust am kollektiven Großprojekt wieder.
Merz betonte, wie die Spiele die Innovationskraft Deutschlands unterstreichen würden. 'Wir investieren da in unsere Zukunft', heißt es sinngemäß, fast schon wie aus dem Sonntagsreden-Textbausteinkasten. Gleichwohl klang Durchhaltewillen mit: Nach mehreren gescheiterten Bewerbungen in den letzten Jahrzehnten will die Politik diesmal offenbar Ernst machen. Thomas Weikert, Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes, begrüßte die breite parlamentarische Rückendeckung und erinnerte an das Drei-Stufen-Modell, das seit 2025 gilt und auf eine gerechte Auswahl der Austragungsorte setzt.
Von den Landeschefs kamen Statements, die so bunt waren wie die olympischen Ringe: Söder hat Bayern schon im Startblock, während Wegner Berlins Metropolenflair in den Ring wirft („Zeichen für Freiheit und Vielfalt“, was auch immer das bedeuten mag). Hamburg inszenierte sich als internationales Tor, NRW und Köln plädierten für öffentliche Zustimmung und den Mehrwert für Bürger*innen. Am Ende bleibt die Botschaft: Großveranstaltungen in Deutschland sind wieder denkbar. Ob alle im Land darauf Lust haben, steht noch auf einem anderen Blatt. Ich persönlich finde, der Gedanke an olympische Spiele in Deutschland fühlt sich seltsam vertraut und zugleich absurd weit weg an – irgendwie nicht Fisch, nicht Fleisch.
Die Übereinkunft, die Friedrich Merz im Bundeskanzleramt unterzeichnete, setzt ein starkes Symbol für die Olympiabewerbung Deutschlands und bringt politische Prominenz aus Bund und Ländern an einen Tisch. Damit soll eine frische Chance auf die Austragung Olympischer und Paralympischer Spiele hierzulande geschaffen werden – ein Schritt, der angesichts der zuletzt mehrfach gescheiterten Bewerbungen (wie Hamburg 2024, München 2022) durchaus mit einer Prise Skepsis gesehen wird. Laut aktuellen Berichten (z.B. taz, ZEIT, Spiegel) betonen viele Stimmen die Notwendigkeit nachhaltiger Konzepte und die Einbeziehung der Bevölkerung durch Bürgerentscheide oder andere Formen der Partizipation. Die internationale Konkurrenz schläft nicht: Auch Saudi-Arabien, Indien und Südkorea schielen auf kommende Spiele. Das Olympiacommittee selbst legt immer größeren Wert auf Umweltverträglichkeit und breite lokale Akzeptanz – ein Aspekt, der in den deutschen Diskussionen zunehmend mit Nachdruck eingefordert wird. Unterm Strich steht ein bemerkenswertes politisch-sportliches Bündnis im Raum, aber die Erfolgswahrscheinlichkeit wird stark davon abhängen, wie man mit den Lehren vergangener Fehlstarts und dem heutigen Nachhaltigkeitsanspruch umgeht.