Dorothee Elmiger gewinnt den Deutschen Buchpreis 2024

Die Schweizer Autorin Dorothee Elmiger erhält den renommierten Deutschen Buchpreis für ihren ungewöhnlichen Roman "Die Holländerinnen".

heute 19:09 Uhr | 169 mal gelesen

Die Entscheidung fiel am Montagabend in Frankfurt – Dorothee Elmiger wurde für ihr Buch "Die Holländerinnen" mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Laut Begründung der Jury hat Elmiger mit ihrem Roman ein literarisches Ausrufezeichen gesetzt. Die Geschichte – eine Theatergruppe im dichten südamerikanischen Dschungel, auf den Fährten zweier vor Jahren verschollener Holländerinnen – vereint Erzählkunst, Psychologisches und einen Hauch Unheimlichkeit. Im zunehmend undurchsichtigen Urwald erzählen sich die Protagonistinnen Geschichten, die alles andere als beruhigend sind. Je weiter die Gruppe ins unwegsame Gelände vordringt, desto mehr zieht auch Elmiger ihre Leser in den Bann einer schwer greifbaren Bedrohung. Neben Ruhm bringt die Auszeichnung ein Preisgeld von 25.000 Euro mit sich. Der Preis ist dem besten deutschsprachigen Roman des Jahres gewidmet und wird traditionell vor Beginn der Frankfurter Buchmesse verliehen. Ziel ist es, nicht nur die Literatur und das Lesen zu fördern, sondern auch grenzüberschreitende Aufmerksamkeit auf das Medium Buch und seine Autorinnen und Autoren zu lenken.

Dorothee Elmiger erhält für ihren Roman "Die Holländerinnen" den Deutschen Buchpreis 2024. Die Jury lobte insbesondere die atmosphärische Dichte und Elmigers Fähigkeit, psychologische Spannung mit gesellschaftlicher Relevanz zu verknüpfen. Ihr Werk, das sich formal zwischen Roman und Theaterstück bewegt, greift laut Kritik auch aktuelle Themen wie Identität, Vergänglichkeit und das Verlorensein in einer immer unübersichtlicher werdenden Welt auf. Elmiger, geboren 1985 in der Schweiz, zählt zu den markanten Stimmen der jüngeren deutschsprachigen Literatur. Die Leser werden in ihrem Text nicht mit vorgegebenen Wahrheiten konfrontiert, sondern stets zum eigenen Suchen und Deuten eingeladen. Die Anerkennung durch den Deutschen Buchpreis ist ein bedeutender Impuls für Elmigers weiteres literarisches Schaffen und setzt neue Maßstäbe für innovative Romanformen und experimentelles Erzählen im deutschsprachigen Raum.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. Laut einem aktuellen Artikel auf Süddeutsche.de steht die Frankfurter Buchmesse dieses Jahr im Zeichen gesellschaftlicher Debatten und literarischer Vielfalt, wobei auch politische Themen wie Diversität, Meinungsfreiheit und die Zukunft des Lesens im Mittelpunkt vieler Veranstaltungen und Diskussionen stehen. Die Messe hebt besonders hervor, wie wichtig es ist, dass Literatur als Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen und als Motor für Debatten fungiert (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

2. Spiegel.de berichtet ausführlich über die Preisverleihung an Dorothee Elmiger und betont neben dem literarischen Erfolg auch die Bedeutung weiblicher Autorinnen in der aktuellen Buchlandschaft. Der Artikel verweist darauf, dass Elmigers Roman nicht nur eine spannende Reise erzähle, sondern auch patriarchale und koloniale Strukturen reflektiere und bricht (Quelle: Spiegel Online).

3. Die Zeit widmete sich in einem langen Bericht der Wirkung des Buchpreises auf den Literaturbetrieb und die aktuellen Herausforderungen für Autorinnen und Autoren zwischen Markt und Anspruch. Neben der Freude über neue literarische Entdeckungen stand auch eine kritische Auseinandersetzung mit der Rolle großer Preise und deren Einfluss auf die Wahrnehmung literarischer Qualität im Vordergrund (Quelle: DIE ZEIT).

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