Ministerin Prien: Vollzeitjobs für Frauen fördern – Gesellschaft in der Pflicht

Karin Prien, Bundesfamilienministerin (CDU), stellt einen 'gesellschaftlichen Pakt' in den Raum, der echte Familienfreundlichkeit erreichen soll – und das geht laut ihr nur gemeinsam.

heute 19:34 Uhr | 302 mal gelesen

Prien stellte im Gespräch mit dem 'Handelsblatt' klar: Beim Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf hinkt Deutschland weiterhin hinterher. Noch immer, berichtet sie, fehle es an verlässlicher Kinderbetreuung und flexiblen Arbeitsmodellen. Was oft übersehen wird: Männer zieht sie hier ausdrücklich mit in die Verantwortung – zu wenig Engagement in der Familienarbeit, das hemmt Fortschritt. Auffällig ehrlich gibt Prien zu, dass der Wohlstand des Landes auf dem Spiel steht, sollte nicht breiter – und mutiger, auch parteiintern – an Reformen gearbeitet werden, etwa durch Weiterentwicklung des Ehegattensplittings zu einem Modell, das der Vielfalt heutiger Familien besser entspricht. Zum Elterngeld sagte sie, es werde keine längere Bezugsdauer geben, stattdessen sollen Mindest- und Höchstbeträge steigen. Und: Auch Väter müssten stärker eingebunden, Mütter zeitweilig entlastet werden – der springende Punkt bleibt das Wohl der Kinder. Es wirkt, als wolle Prien ein System schaffen, das Väter und Mütter gleichermaßen motiviert, Verantwortung zuhause zu teilen.

Im Kern fordert Karin Prien einen tiefgreifenden Kulturwandel: Flexible Arbeitsbedingungen, Ausbau der Kinderbetreuung und eine faire Verteilung der Familienzeit sind für sie Voraussetzungen, damit Frauen ihre Arbeitszeiten erhöhen können. Die geplanten Reformen am Elterngeld zielen nicht nur auf mehr finanzielle Gerechtigkeit, sondern vor allem darauf, Vätern einen echten Anreiz zu bieten, Verantwortung zu übernehmen – was letztlich Familien stärkt. Auffällig ist, dass Prien sich selbstkritisch gegenüber der Reformunwilligkeit der vergangenen Jahre zeigt und auch vor kritischen Tönen in Richtung der eigenen Partei nicht zurückschreckt. Nach aktueller Recherche thematisieren auch weitere Medien die Bedeutung einer Gleichstellungspolitik, die nicht nur an Frauen, sondern auch an Männer appelliert. Diskutiert wird vielerorts das Festhalten am Ehegattensplitting als Hindernis gleichberechtigter Erwerbstätigkeit; daneben rückt die hohe Belastung pflegender Angehöriger zunehmend ins Interesse der Debatte. Laut aktuellen Berichten wird besonders der sich verschärfende Fachkräftemangel in Sozialberufen als Warnsignal dafür gesehen, wie wichtig eine neue Balance zwischen Arbeit und Familie ist.

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