Mineralöl-Branche kritisiert geplante Spritpreis-Deckelung

Die deutsche Mineralölwirtschaft lehnt die Idee einer täglichen Preisbremse an Tankstellen ab – laut Verband würde dies den Wettbewerb einschränken.

12.10.25 17:50 Uhr | 698 mal gelesen

Manchmal herrscht an deutschen Zapfsäulen das Gefühl eines wilden Marktes – Preise tanzen rauf und runter wie Bälle auf einer Wassermesse. Laut Alexander von Gersdorff, Sprecher des Branchenverbands 'Fuels und Energie en2x', ist genau das kein Zufall: Tankstellen kämpfen, wohl mehr als man denkt, um jeden einzelnen Kunden. Die Preisanzeigen leuchten weithin, jede Autofahrerin sieht sofort, wer günstiger ist – und kann spontan entscheiden, wo sie tankt. Apps zum Preisvergleich? Klar, die gibt’s zuhauf – noch mehr Druck also auf die Betreiber. Das alles klingt für die Branche nach funktionierendem Wettbewerb, auch wenn selbst sie einräumen, dass das ewige Auf und Ab an der Zapfsäule manchmal frustriert. Nun aber schlägt der Bundesrat vor, die Preissprünge wie in Österreich einzudämmen: Spritpreise sollen nur noch einmal pro Tag steigen, bei Sinken aber weiterhin so oft wie nötig fallen dürfen. Die Branche sieht das skeptisch. Ob sich wirklich etwas verbessert? Nicht ganz klar. Irgendwie bleibt das Gefühl, dass am Ende am ehesten wieder die Autofahrenden irritiert zurückbleiben.

Die Debatte um eine Spritpreis-Deckelung ist alles andere als neu, gewinnt aber in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten erneut an Fahrt. Während Österreich mit einer einmal täglichen Preissteigerung bereits Erfahrungen sammelt, streiten auch in Deutschland Politik und Wirtschaft über mögliche Auswirkungen: Gegner warnen vor Wettbewerbsverzerrungen und Verwaltungsaufwand, Befürworter pochen auf Verbraucherschutz und Planungssicherheit. Neuere Recherchen zeigen, dass insbesondere flexible Preisgestaltungen nicht nur für Tankstellen, sondern auch für Raffinerien und die Logistikketten relevant sind – etwa bei plötzlichen Rohölpreisschocks oder Versorgungsengpässen. Der Bundesrat drängt dennoch auf stärkere Verbraucherschutzmaßnahmen. Viele Expert(inn)en zweifeln jedoch, ob pauschale Eingriffe wie in Österreich wirklich zu mehr Fairness führen oder nicht vielmehr Nebeneffekte haben – Stichwort: weniger Sonderaktionen, weniger Wettbewerb und preisstarrere Strukturen.

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