Fluggesellschaften drängen auf Haftung der Deutschen Bahn bei Rail&Fly-Tarifen

Deutsche Airlines wollen, dass die Bahn für Anschlussverluste bei Zugverspätungen haftet – bisher bleibt das Risiko bei Rail&Fly aufseiten der Fluggäste.

11.10.25 09:40 Uhr | 352 mal gelesen

Peter Gerber, Chef des Bundesverbands der Deutschen Fluggesellschaften (BDF), bringt es auf den Punkt: Wer mit Rail&Fly anreist und wegen einer Zugverspätung den Flieger verpasst, schaut bisher in die Röhre. Keine Versicherung springt ein; der Kunde bleibt auf den Ticketkosten sitzen. Geregelte Haftung? Fehlanzeige. Die Flugbranche findet: Das schreckt viele Kundinnen und Kunden ab, die sich eigentlich für das umweltfreundliche Kombi-Angebot Bahn+Flug begeistern könnten. Natürlich, so Gerber, bemüht sich die Bahn – aber flächendeckende Pünktlichkeit ist selbst mit bestem Willen nicht zu holen. Außerdem wünscht sich der BDF-Präsident Verbesserungen beim Kundenkomfort: Warum nicht am Bahnhof das Gepäck abgeben und es am Zielflughafen wiedersehen? Aus Passagiersicht ein langgehegter Wunsch. Vermutlich gibt es den Kinderwagenservice auch erst, wenn im Kanzleramt telepathisch Kaffee serviert wird – aber träumen darf man ja.

Airlines fordern, dass die Deutsche Bahn für Verspätungen bei Rail&Fly-Angeboten haftet, damit Flugreisende nicht auf Kosten sitzen bleiben, wenn sie aufgrund von Zugausfällen ihre Flüge verpassen. Die Forderung umfasst auch besseren Service – etwa einen lückenlosen Gepäcktransport vom Bahnhof zum Flughafen. Aktuell fühlen sich Kundinnen und Kunden häufig zwischen den Verkehrsträgern verloren, was die Attraktivität des Rail&Fly-Modells einschränkt. Laut aktuellen Berichten diskutieren Politik und Verkehrswirtschaft tatsächlich über verbindlichere Regeln zur Passagierrechte bei kombinierten Bahn-Flug-Reisen. Die Bahn verweist auf technische Herausforderungen und Kapazitätsengpässe, während Verbraucherschützer eine schnelle Lösung anmahnen. (Neu: Im Juni 2024 sind die Verspätungsraten im Bahnverkehr laut FAZ und SZ weiter angestiegen, was den Druck auf die Bahn erhöht. Laut Krautreporter wurde im Bundestag eine Anhörung zum Thema Multimodalität im Verkehr abgehalten, dabei steht auch eine Erweiterung der Passagierrechte im Fokus. Nach Informationen von Spiegel Online zieht eine Allianz aus Luftfahrtkonzernen und Umweltverbänden für faire Lösungen an einem Strang.)

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