Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt fordert eine Reform der Finanzverteilung in Deutschland, bei der das 'Konnexitätsprinzip' greift: Derjenige, der eine neue Aufgabe beschließt, soll auch für deren Kosten aufkommen. Insbesondere kritisiert Voigt, dass der Bund soziale Programme initiiert, deren Finanzierung dann jedoch auf Länder und Kommunen abgewälzt wird; für viele Gemeinden führe das zu einer akuten finanziellen Überlastung. Brisant wird es bei der Reform der Pflege: Während Voigt die Bürokratieabbau-Ziele unterstützt, warnt er davor, dass geplante Kürzungen von Milliardenbeträgen für Krankenhäuser in Thüringen unmittelbare Versorgungsprobleme und längere Wege für Patienten bedeuten könnten. In aktuellen Entwicklungen (Stand Juni 2024) steht das Thema Kommunalfinanzen bundesweit unter besonderem Druck: Die steigenden Sozialausgaben durch Flüchtlingsunterbringung, Integration sowie Sozialleistungen lasten schwer auf vielen Städten und Gemeinden. Hinzu kommen auslaufende Corona-Hilfen des Bundes und eine weiterhin angespannte Wirtschaftslage, sodass Kommunen zunehmend in Liquiditätsprobleme geraten. In Thüringen ist die Debatte auch durch drohende Klinikschließungen, Fachkräftemangel in der Pflege und den Zwang zur Digitalisierung im öffentlichen Dienst zusätzlich aufgeladen – was die Forderung nach mehr finanzieller Planungssicherheit noch drängender macht.
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