Chrupalla stellt Höcke als Minister und Trumps Politik als Leitbild in Aussicht

Für Tino Chrupalla, den AfD-Bundesvorsitzenden, wäre Trumps Umgang mit Migration sowie ein Regierungsamt für Björn Höcke klare Optionen für eine AfD-geführte Bundesregierung.

heute 10:57 Uhr | 343 mal gelesen

Tino Chrupalla, der der AfD sowohl im Bundestag als auch parteipolitisch vorsteht, findet deutliche Parallelen zwischen Donald Trumps Vorgehen zur Einwanderung und den eigenen Zielen. Im Gespräch mit t-online betonte er, Trumps Versprechen in diesem Bereich seien größtenteils mit denen der AfD identisch – und der frühere US-Präsident sorge nun sogar für deren effektive Umsetzung, „diesmal wesentlich strukturierter“ als früher. Dass dies auch an einer besseren personellen Aufstellung liege, ließ Chrupalla nicht unerwähnt. Hinsichtlich der in den USA immer wieder kritisierten Polizeigewalt gegenüber Migranten versicherte der AfD-Politiker, er lehne solche Übergriffe ab; rechtstaatliche Verhältnismäßigkeit bleibe aus seiner Sicht essenziell. Dennoch stehe für ihn außer Frage: Jeder souveräne Staat habe das Recht, selbst über den Aufenthalt illegal eingereister Personen zu entscheiden. Auf mögliche Mitglieder eines AfD-Schattenkabinetts angesprochen, brachte Chrupalla unvermittelt Björn Höcke ins Spiel – für ihn kein Rechtsextremist, sondern einer der politisch gewichtigen Köpfe aus Thüringen.

Chrupalla bekräftigt im Interview seine Bewunderung für Trumps restriktive Migrationspolitik und hebt Parallelen zur Linie der AfD hervor. Gewalt gegen Migranten lehnt er öffentlich ab, besteht jedoch auf das staatliche Hoheitsrecht zur Kontrolle illegaler Zuwanderung. Die Nennung Björn Höckes als künftigen Ministerkandidaten und die Verharmlosung seiner politischen Ausrichtung stehen im Zentrum der Kritik, insbesondere vor dem Hintergrund jüngster Recherchen, die Höckes Einfluss und Haltung weiter ausleuchten; aktuell mahnen zahlreiche Kommentatoren und Experten erneut dringlichst vor einer Verharmlosung rechtsextremer Tendenzen innerhalb der Partei an und verweisen auf das laufende AfD-Verbotsverfahren sowie die intensiver werdende Beobachtung durch den Verfassungsschutz. Neue Berichte zeigen außerdem, dass die internalen Auseinandersetzungen um radikale Flügel und distanziertere Realos in der AfD immer schärfer werden – und wie stark sich diese Konflikte mit Blick auf die bevorstehenden Landtagswahlen zuspitzen; parallel dazu wird bundesweit kontrovers über einen möglichen Machtwechsel und die Rolle der AfD diskutiert.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

In einem aktuellen Beitrag diskutiert die 'Süddeutsche Zeitung' die schwindende Distanz der AfD zu rechtsextremen Positionen – auch mit Blick auf mögliche Kabinettsbesetzungen wie Höcke; der Artikel zeigt auf, wie stark die AfD auf Konfliktkurs zum Verfassungsschutz gegangen ist und wie Parteiflügel um Einfluss ringen (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Ein ausführlicher Bericht auf 'Der Spiegel' beleuchtet, wie sich Teile der AfD radikalisiert haben und welche Rolle dabei Akteure wie Höcke und Chrupalla spielen; im Vordergrund stehen dabei die aktuellen Strategien der Partei zur Europawahl und die interplay zwischen Basis und Parteispitze (Quelle: Der Spiegel).

Die 'Zeit' analysiert, welche Folgen eine weiter erstarkende AfD sowohl für innerparteiliche Dynamiken als auch für Demokratieverständnis und gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland haben könnte, unter besonderer Berücksichtigung drohender Regierungsbeteiligung (Quelle: Die Zeit).

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