Was bringt Menschen tatsächlich zusammen? Diese Frage zieht sich wie ein unsichtbarer Faden durch die Programmpläne des Hessischen Rundfunks für 2026. Mit kreativen Formaten will der hr dem Land ein Stück näherkommen, zum Beispiel durch eine mobile Pop-Up-Redaktion, die quer durch das Pendlerland zieht. 'hr fragt', ein digitales Meinungsbarometer, und 'Eine Stunde reden', ein Format, das absichtlich ungewohnte Begegnungen ansetzt, stehen exemplarisch für den Anspruch, verschiedene Perspektiven zu vernetzen. Die Jahrespressekonferenz fand – fast schon symbolträchtig – im Medienkompetenz-Studio statt. Jugendliche lernen dort, wie man digitale Nachrichten besser bewertet; will man jüngere Zielgruppen erreichen, muss man schließlich auch denen zuhören, für die heute kurz gestreamt und heftig diskutiert wird. Programmchefin Krittian zeigte sich offen: 'Gerade junge Menschen zwingen uns dazu, neu zu denken.'
Groß gefeiert wird 2026 auch: Unter dem Motto '80 Jahre – Zuhause in Hessen' geht der hr auf eine 80-tägige Onkel-Otto-Reise – in Fulda gestartet, wandert die Redaktion Tag für Tag durch andere Ecken Hessens, zwischen Menschen, die das Bundesland ausmachen. Der geheimnisvolle Onkel Otto taucht als Tramper, Interviewpartner oder Live-Gast auf, wird gesucht, gefunden und sorgt für Momente, die wohl nicht immer planbar sind – so ist das Leben halt.
Die Kulturschiene setzt weiterhin auf Vielfalt: 'Deutschrap ideal' bleibt erhalten und Deutschlands Hip-Hop-Nachwuchs bekommt eine Extra-Portion Förderung. Dazu kommen Comedyformate, neue Orchesterprojekte sowie Workshops mit echten Profis. Mut, Kreativität, ein bisschen Wagnis – so will man Hessens Kultur noch sichtbarer machen.
Dazu große fiktionale Stoffe: Mit 'Blackbird' nach dem Roman von Matthias Brandt geht der hr eine emotionale Reise durch die Höhen und Tiefen des Erwachsenwerdens – Freundschaft, Verlust, Abschied. Die Dreharbeiten führen an neun Schauplätze quer durchs Bundesland, Bjarne Mädel steht als erwachsene Rückschau im Fokus. Für die ARD entsteht das Werk in Kooperation mit zwei Produktionshäusern.
Im Bereich Doku und Reportage gibt es wieder Nahaufnahme statt Filter: Mit 'Nachtstreife' werden Polizeieinsätze im Frankfurter Bahnhofsviertel ohne Sprecher, hautnah und zurückhaltend begleitet, ergänzt durch ausführliche Rückblicke der Einsatzkräfte. Die Resonanz spricht für sich – Millionen Klicks in der Mediathek. Für Wissenshungrige taucht Sven Plöger mit 'Wie extrem wird das Wetter?' mitten ins Mittelmeer ein, spricht mit Sturmjägern, Forscher:innen und Feuerwehrteams über Wetterdaten, Klima und Kooperationsgeist. Dramatische Bilder, Forschung pur, aber auch ein Vergnügen für den Kopf. Ganz ehrlich, das klingt nach einer ordentlichen Mischung aus Experiment und Verlässlichkeit.
Wer mehr wissen will, fragt im hr direkt nach – oder wirft einen Blick in die Mediathek. Und mal ehrlich: So ein bisschen unvorhersehbarer Wind im Medienalltag – den braucht es doch manchmal.
2026 präsentiert der Hessische Rundfunk ein bewusst vielfältiges, nahbares und experimentierfreudiges Programm: Ob Pop-Up-Redaktionen, offene Dialogformate wie 'Eine Stunde reden' oder eine 80-tägige Jubiläumstour quer durch Hessen – Ziel ist, unterschiedliches Publikum aktiv einzubinden und neue Räume für Begegnung zu schaffen. Ein besonderer Fokus liegt auf Jugendpartizipation, individueller Förderung von Kultur und Musik sowie der realitätsnahen Begleitung gesellschaftlicher Brennpunkte, etwa durch innovative Doku-Formate. Hinzu kommt die ARD-Koproduktion 'Blackbird', deren Dreharbeiten bereits laufen und die neue Standards in der Erzählweise von Jugend und Erwachsenwerden setzen soll.
Weitere aktuelle Entwicklungen laut Recherche: Der hr steht seit längerem im Wandel und versucht, mit einem Spagat aus Regionalität und Digitalisierung seine Reichweite zu vergrößern. Laut Spiegel erprobt die ARD (inklusive hr) zurzeit neue Wege, digitalaffine junge Menschen besser zu erreichen, etwa durch TikTok-Inhalte und stärkere Präsenz auf Youtube (Quelle: [Spiegel.de](https://www.spiegel.de)). Die Süddeutsche Zeitung berichtet ähnlich, dass die Öffentlich-Rechtlichen verstärkt in kreative Reportageformate und lokale Berichterstattung investieren möchten, weil klassische TV-Nutzerzahlen stagnieren (Quelle: [Sueddeutsche.de](https://www.sueddeutsche.de)). Und wie Perspektive Daily zusammenfasst, stehen die Medienhäuser vor der Aufgabe, Engagement für Medienkompetenz und Nachrichtenverständnis besonders bei Jugendlichen zu intensivieren, da diese Gruppen immer weniger klassische Formate nutzen (Quelle: [perspective-daily.de](https://perspective-daily.de)).